Arbeitslosigkeit in Ost und West gleich hoch

■ Lage auf dem Arbeitsmarkt schlechter: Arbeitslosenquote bei 13,3 Prozent

In Berlin hat sich die Lage auf dem Arbeitsmarkt im Juli deutlich verschlechtert. Die Zahl der Arbeitslosen stieg gegenüber Juni um 6.000 auf 212.700, teilte das Landesarbeitsamt Berlin-Brandenburg gestern mit. Die Arbeitslosenquote nahm um 0,4 Prozentpunkte auf 13,3 Prozent zu.

Im Westteil stieg die Arbeitslosenzahl im Juli um 3.100 auf 130.100 an. Sie lag damit um 9.700 über der des Vorjahres. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich um 0,3 Prozentpunkte auf 13,3 Prozent. Im Ostteil fiel der Anstieg der Arbeitslosigkeit noch deutlicher aus. Dort waren am Monatsende 82.600 Arbeitslose gemeldet, 3.500 mehr als im Juni. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,6 Prozentpunkte auf 13,4 Prozent.

Frauen waren in beiden Teilen der Stadt von der Zunahme der Arbeitslosigkeit stärker betroffen als Männer. Ihr Anteil an der Gesamtarbeitslosigkeit betrug im Westteil 42,4 Prozent und im Ostteil 55 Prozent.

Ebenfalls überdurchschnittlich nahm die Arbeitslosigkeit bei Jüngeren zu, was mit dem Schul- und Berufsausbildungsende zusammenhängt. Die Arbeitslosenquote der unter 25jährigen im Westteil stieg von 14,5 auf 15,3 Prozent, die der Jugendlichen unter 20 Jahren sogar um 1,4 Prozentpunkte auf 14,6 Prozent. Im Ostteil lag sie bei 14,8 und 12,6 Prozent. Die Arbeitskräftenachfrage war mit 14.000 gemeldeten Stellen wieder deutlich stärker als im Juni. 7.800 Stellen wurden im Westteil, 6.200 im Ostteil gemeldet. Die stärkste Nachfrage kam aus dem Baugewerbe und dem Handel. Die Zahl der Arbeitsvermittlungen stieg um 3.000 auf 16.300. Dabei lag der Frauenanteil im Westteil bei 15,1 Prozent und im Ostteil bei 39,4 Prozent.

Die Kurzarbeit ging in Ost- und Westberlin im Juli zurück. Ihr Schwerpunkt liegt weiterhin in der Elektrotechnik und im Baugewerbe. Mit 4.400 Kurzarbeitern lag das Niveau um die Hälfte niedriger als vor einem Jahr. In Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen befanden sich im Juli 17.400 Beschäftigte, 5.600 im West- und 11.800 im Ostteil. 60,6 Prozent der ABM-Beschäftigten waren Frauen.

Auch im Land Brandenburg ist die Arbeitslosigkeit im Juli erstmals seit Februar wieder gestiegen, jedoch geringer als für die Jahreszeit üblich. Die Arbeitslosenquote stieg von 15,1 Prozent im Juni auf 17,3 Prozent im Juli. Vor Jahresfrist lag sie bei 15,7 Prozent. dpa