Showbiz pur

■ „Spellbound“-Magie im CCH

Hinter der Illusions-Show Spellbound (“verzaubert“), die gerade in Hamburg gastiert, verbirgt sich einfaches Varietetheater pur – nur größer, mit mehr Technik und mehr Effekten als das hiesige Pendant und natürlich „direkt aus Las Vegas“. Statt Tauben zaubern Mark Kalin und seine Assistentin Jinger einen Tiger und einen schwarzen Panther auf die Bühne, statt mit Holzkisten arbeiten The Majestix mit Designerobjekten.

Anders als bei den ebenso amerikanischen, aber oft atemberaubenden Darbietungen David Copperfields schafft es Spellbound nicht, wirklich Neues zu zeigen. Da gibt es Variationen der altbekannten schwebenden Jungfrau, statt von Schwertern wird eine in einen Kasten gesperrte Person von brennenden Spießen durchbohrt oder – etwas origineller – scheint ein Mensch durch den anderen hindurchzuklettern. Einige der Tricks sind leicht durchschaubar.

Als Auflockerung tanzt zwischendurch ein Showdance-Team. Sehenswert sind dabei die ausgesucht schönen Tänzerinnen und Tänzer und ihre wechselnden, körperbetonten Kostüme, während ihre Tänze sich allesamt sehr ähneln. Immerhin haben sie Unterhaltungswert, im Gegesatz zum Moderatoren Peter Pit, einem Rudi-Carell-Verschnitt, dessen Kalauer die Schmerzgrenze deutlich überschreiten: „Die Dame schwebt noch zwei Tage, dann ist sie in der Schwäbischen Alb“.

Angereichert mit einer argentinischen Bola-Darbietung und einer Körperartistik-Nummer „Human Design“ erfüllt Spellbound die durchschnittlichen Erwartungen an eine solche Show. Daß sie 1993 in Las Vegas als „Beste Magie-Show des Jahres“ ausgezeichnet wurde, spricht allerdings nicht gerade für eine starke Konkurrenz.

Werner Hinzpeter

Noch heute, 20 Uhr, CCH