Aus für Rollheimer?

■ Potsdamer Platz soll geräumt werden

Den Bewohnern des Rollheimer-Dorfes am Potsdamer Platz droht die Räumung. Wie der Sprecher der Wohnwagensiedlung, Wolfgang Niedrich, gestern mitteilte, sollen die etwa 30 „Rollheimer“ den Platz an der Köthener Straße bis Montag verlassen. Andernfalls werde die Polizei räumen. Niedrich bezog sich auf eine Sitzung vom Vortag, an der unter anderem Sozialsenatorin Ingrid Stahmer (SPD) und Vertreter der Senatsverwaltungen für Inneres und Bau teilgenommen haben. Dabei sei den „Rollheimern“ ein vorübergehendes Ausweichobjekt am ehemaligen Grenzübergang Dreilinden in Zehlendorf angeboten worden. Dies stoße aber sowohl beim Bezirksamt als bei den „Dorf-Bewohnern“ auf Ablehung (die taz berichtete). Es sei unzumutbar, Schulkinder „mal schnell für zwei bis drei Monate umzuschulen“, betonte Niedrich. In Frage käme aus seiner Sicht der Mauerstreifen Alte Jacobstraße oder ein Gelände am Anhalter Bahnhof, beides in Kreuzberg.

„Wir haben unsere Aufgabe erfüllt“, sagte ein Sprecher der Senatssozialverwaltung. Es gebe keinen Grund, warum die „Rollheimer“ nicht vorübergehend nach Zehlendorf umsiedeln. „Wenn sie definitiv nicht weggehen, dann wird geräumt“, betonte er. Innerstädtische Flächen kämen aufgrund einer Koalitionsvereinbarung, wonach es im Stadtbereich keine Wagenburgen mehr geben soll, nicht in Frage. ADN