Kita mit Gedenkstätte

■ Streit um Finanzierung eines neuen „Sternipark“-Kindergartens beigelegt

Die Streitigkeiten zwischen dem Verein „Sternipark“ und der Jugendbehörde um die Finanzierung einer jüdischen Gedenkstätte in einem neuen Kindertagesheim sind jetzt beigelegt: Das Kita-Projekt, das Platz für 60 Kids bieten soll, wird noch in diesem Sommer mit dem Umbau des Hauses auf den Weg gebracht – inklusive Gedenkraum.

Vor zwei Wochen noch schien die Realisierung der Tagesstätte in der Altonaer Wohlersallee 58 in Gefahr. Grund der Auseinandersetzung: Der Kita-Verein will in dem Gebäude, in dem bis in die Nazizeit hinein ein Kindergarten der jüdischen Gemeinde Altonas untergebracht war, einen Raum zur Erinnerung an die Geschichte des Hauses und seiner damaligen Nutzer einrichten. Das dafür benötigte Geld, etwa 60.000 Mark, sollte nach dem Willen der Behörde aus der Gesamtfinanzierung für die Kita – zwei Millionen Mark – herausgestrichen werden, weil sich das Jugendamt nicht dafür zuständig fühlte, eine Gedenkstätte zu bezahlen. Dies hätte nach Aussagen der „Sternipark“-Geschäftsführung zur Folge gehabt, daß das ganze knapp kalkulierte Projekt gescheitert wäre.

Offenbar bewirkten die darauffolgenden Gespräche zwischen Behörde und Verein doch einen Meinungsumschwung in der Hamburger Straße: „Es gibt keinen Zweifel, daß die neue Kindertagesstätte von uns finanziert werden wird“, erklärte jetzt der stellvertretende Leiter der Behörde für Jugend, Dr. Jürgen Näther. Der Gedenkraum werde „nicht als Hindernis“ dafür angesehen. „Der Raum ist ja so oder so vorhanden, wenn der Verein dort an die Geschichte des Hauses erinnern will, sind wir dafür. Die Hauptsache ist, daß dort auch Kinderbetreuung stattfindet“, so Näther weiter. Susanne Adolph, Sprecherin des Vereins: „Der Raum ist eigentlich eine Durchgangshalle zum Hinterhof, die Kinder werden ihn also häufig nutzen“. Die Ausstattung der Gedenkstätte selbst soll nun durch Spenden finanziert werden.

Behörde wie „Sternipark“ hoffen, daß im Juni mit den Umbau des Hauses begonnen werden kann.

Peter Behrendt