Scherze statt Scheuerlappen

■ „Er verkauft jeden Scheiß“: Frett Schneider ersetzt ab morgen die Schmidt-Mitternachtsshow - „Ehrlich - Ergiebig - Reell“

„Mein Name ist Schneider, Frett Schneider“, stellt sich der Moderator der neuen Samstagabendsendung auf N3 vor, die so gar nichts mehr mit der Schmidt-Mitternachtsshow zu tun haben will. Im 70er-Jahre-Look mit seinen zitronengelben Socken und Hemdkragen, die beinahe über die schmalen Schultern hinausragen, gibt er sich ganz wie der Scheuerlappenverkäufer vor Woolworth, als der er angeblich sein Talent entwickelt hat und auch schon mehrfach im Schmidt gastierte. „Er verkauft jeden Scheiß. Auch diese Show“, ließ denn auch das gastgebende Schmidttheater über den gebürtigen Schnelsener verlauten.

Morgen um 22 Uhr wird die erste von zunächst drei Ausgaben von „Eine Nacht mit Frett Schneider, Ehrlich – Ergiebig – Reell“ live von der Reeperbahn übertragen. Ganz wie beim Vorläufer wird es sich um eine Unterhaltungsshow mit Gästen handeln. Am ersten Abend kommt unter anderem Harald Schmidts flachwitzelnder Sparringspartner Herbert Feuerstein. Den Rahmen bilden Schneider – bürgerlich Rolf Claussen – und seine „Combo“ aus Jerome Genial, Frolln Spax und Herrn Pavel, der er bei der Pressevorstellung allerdings „aus Sicherheitsgründen“ den Mund verbot. Besonderes Merkmal soll die Spontaneität der Sendung werden: Es werden verstärkt Handkameras eingesetzt und auch die Protagonisten auf der Bühne werden über Scheinwerfer und eine eigene Kamera verfügen. So ausgestattet wollen sie Teile der Show im Zusammenspiel mit dem Publikum entwickeln.

Corny Littmann alias Herr Schmidt und Co. wollen in der Sendung nicht dabei sein. Littman gelobte gar, „nur noch in seriösen Sendungen“ aufzutreten. Der „aufklärerische Touch“, wie ein Pressevertreter die schwulen Elemente der Schmidtshow umschrieb, wird wegfallen, aber, so Schneider, „niemand wird ausgegrenzt“.

Werner Hinzpeter