Mehr Autos, weniger Unfälle

■ Innensenator Werner Hackmann stellt Unfallbilanz 1993 vor / 2027 RadlerInnen verunglückt / Tempo 50 hat sich „bewährt“

Innensenator Werner Hackmann schien zufrieden: Obwohl es 1993 mit 797.562 rund 13.000 mehr zugelassene Kraftfahrzeuge in der Hansestadt gab, ging die Zahl der Verkehrsunfälle um sieben Prozent auf 57.023 zurück (1992: 61.317). Bei diesen Unfällen wurden 11.870 Menschen verletzt, 74 wurden getötet (1992 wurden 76 Menschen auf Hamburgs Straßen tödlich verletzt).

Auffällig ist der hohe Anteil von RadfahrerInnen in der Vorjahres-Statistik: 2027 verunglückten, 13 kamen ums Leben. In Relation zu der Einwohnerzahl ist die Gesamtzahl der Verletzten allerdings die geringste seit 1945.

Die Hauptursache bei Unfällen mit Verletzten liegt laut Polizeistatistik im „zu schnellen Fahren“. Dabei hatte die Polizei mehr als 3500 Fälle zu verzeichnen – 24 Menschen starben. Mit „nur“ 724 Unfällen liegt die Unfallursache „Alkohol am Steuer“ an der letzten Stelle, es fällt aber auf, daß bei diesen Unfällen 18 Personen ums Leben kamen – somit die zweithäufigste Todesursache im Straßenverkehr.

Um die Schnellfahrer kümmerte sich die Hamburger Polizei im vergangenen Jahr auch in besonderer Weise: verstärkt wurden Geschwindigkeitskontrollen durchgeführt, insgesamt knapp 5000. Über 250.000 zu schnell fahrende Fahrzeuge wurden ermittelt, das ist ein Plus von 38 Prozent gegenüber 1992. Über 37.000 FahrerInnen erhielten eine Anzeige wg. Ordnungswidrigkeit, 222.328 durften ein Verwarngeld zahlen.

Die Temporeduzierung auf einigen großen Straßen im Stadtgebiet von 60 auf 50 km/h hat sich laut Hackmann „bewährt“. 20 Prozent weniger Personenschäden sprechen für sich. Reduzierungen auf den Autobahnen im Stadtgebiet, also A7 und A1, auf zunächst 120 km/h sind geplant.

Trotz der „insgesamt positiven Zahlen“ wird die Polizei laut Hackmann „auch 1994 die Verkehrsunfallbekämpfung intensivieren“.

Peter Behrendt