HIV-Plasma im UKE?

■ Uniklinik erhielt verdächtige Lieferung / Beratungstelefon eingerichtet

In der Universitätsklinik Eppendorf wird derzeit nach PatientInnen gefahndet, die mit eventuell HIV-infizierten Plasmaprodukten behandelt worden sind. Wie UKE-Sprecherin Marion Schaft gestern der taz bestätigte, hat die Klinik kürzlich eine Charge des Medikaments „PPSB“ von der Firma „Biotest“ geliefert bekommen. Dieses Unternehmen wiederum bezog sein Plasma von der inzwischen geschlossenen Koblenzer Firma „UB-Plasma“. In den UKE-Stationen werden nun die Akten nach möglicherweise betroffenen Patienten durchforstet. Ihnen soll ein Aids-Test angeboten werden.

In den anderen Hamburger Krankenhäusern wird kein Blutplasma der Koblenzer Firma mehr verwendet. Auch wird kein Plasma von Unternehmen eingesetzt, die von UB-Plasma beliefert wurden und bei denen möglicherweise HIV-infizierte Chargen umetikettiert worden sind, erklärte gestern der Sprecher der Gesundheitsbehörde, Hans-Joachim Breetz. Bei den mit UB-Plasma behandelten zehn Patienten im Marienkrankenhaus fielen die Aids-Tests negativ aus.

Die Hamburger Gesundheitsbehörde hat jetzt für alle besorgten Bürger ein Beratungstelefon eingerichtet. Die Mitarbeiter geben werktäglich von 9 bis 16.30 Uhr unter der Rufnummer 2488-2488 Auskunft. sako