■ Soundcheck: US3 / Warrior Soul / Alan Vega

Gehört: US3. Nach dem ersten Stück „Got It, Goin'on“ war den Anwesenden in der Großen Freiheit klar, daß es möglich ist, harten HipHop mit coolem Jazz zu fusionieren. US3lieferten den Beweis. War diese Synthese bei ihrem Auftritt anläßlich des JazzPort-Festivals noch nicht endgültig gelungen, so wurde hier allen Skeptikern gezeigt, daß auch live dieses Zusammenspiel möglich ist. Dabei konnte ganz auf elektronisches Sammpling verzichtet werden. Die Band kam mit drei Bläsern und einer erstklassigen Schlagzeugerin auf die Bühne, um die Hits des Albums Hand On The Torch handmade zu geben. Als Mr. Raggamuffin Tukka Yoot für seinen „Riddim“ auf die Bühne sprang, waren alle Hemmnisse der Begeisterung beseitigt. Als die Band zur Zugabe ihre Herbie Hancock-Adaption „Cantaloop“ in extrem langer Version spielte, war das Experiment endgültig gelungen. Peter Behrendt

Heute abend: Warrior Soul. Kory Clarke, der Anführer der Warrior Souls, möchte Revoluzzer sein, der im Poser-Quartier besteht. Immer wieder erscheint durch seine neuen Kompositionen auf Chill Pill der Gedankenblitz von Punk und anderen schmutzigen Sachen. Dabei lernen wir, daß Picasso tot, Jackson Pollock trocken und der eigentliche Frontverlauf in uns ist. Dann wird es auch mal ein wenig psychedelisch und deathig und sonderlich, aber der Kakadoo macht keinen Laut und so hört der Wecker auch nicht auf zu läuten. Amerika wir grüßen dich.

Markthalle, 21 Uhr

Heute abend: Alan Vega. Vielleicht ist Alan Vega wirklich aus dem All? Wer will es wissen? War Suicide eine irdische Musik, konnten seine folgenden Rockabilly-Everreds uns von dem Verdacht abbringen, daß dieses Wesen nicht aus einer menschlichen Mutter gekommen sein kann? Nein, konnten sie nicht. Wir hegen weiter den Verdacht, daß Vega ein Outerspace-Junkie ist, der auf der Flucht vor den Züchtigungen des Imperiums auf der Erde gelandet ist, wo es ihn niemals suchen wird. Viel Spaß dabei.

Große Freiheit, 21 Uhr

Heute abend: Karl. S. Blue and his Magic Quells. Heute wird gefeiert, die Band sich selbst, und alle, die mitmachen wollen bei der großen Mega-Rock'n'Roll-Party. Uns erwartet Karl höchstpersönlich als Bar-Mixer mit hinterhältigen Cocktails. Dann gehts los bis die Leber aus dem Hosenbein tropft.

Marquee, 21 Uhr

Außerdem: Hardcore und Angrenzendes mit 7 lokalen Bands (u.a. Caligari, Cygot, Escalation Frontal) ab 18.30 im HdJ Stellingen.