■ Soundcheck
: Wipers

Gehört: Wipers.

„Frechheit, erst kommt er nicht in die Puschen, und als es dann endlich gut wird, ist es auch schon wieder vorbei“, erboste sich ein Zuschauer am Dienstag abend in der Fabrik und artikulierte somit die einhellige Meinung des gesamten Auditoriums:. Denn:: Das Konzert der legendären Wipers um Frontmann Greg Sage, war nicht nur phasenweise langweilig, sondern mit nur einer Stunde auch noch viel zu kurz. Erst spülte Wipers Sänger und Gründer Greg Sage 30 Minuten Schwermut ins Publikum – wie in Trance spielte er seine trüben Weltschmerzstücke, die so gar nicht zum freudig erwartungsvollen Publikum passen wollten. Dann, nach zwei Liedern machte sich erster Unmut breit. Ein Alt-Punk der seine Geheimratsecken auch unter der gewitzten Frisur nicht mehr verbergen konnte, forderte plötzlich lautstark „mach schneller Opa“. Und es kam doch tatsächlich noch Stimmung auf: Nachdem Sage Evergreens wie „Over the edge“ brachte, wippte der Saal. Doch der Spaß dauerte nur noch wenige Minuten – Greg Sage verabschiedete sich. Es bleibt der Trost, daß Sage trotz seines hohen Alters (40 Jahre), überhaupt noch aufgetreten ist.

Peter Behrendt