Müllverwertung nicht gefährdet

■ Duales System: DASS sieht noch keinen akuten Engpaß

Die Wiederverwertung von Abfall ist in Berlin bei einem möglichen Konkurs der Dualen System Deutschland GmbH (DSD) zunächst nicht gefährdet. Darauf wies gestern Tilman Schultze- Berndt von der „Die Andere System-Entsorgungsgesellschaft (DASS GmbH)“ hin. Die DASS ist im Auftrag der Stadt für das Einsammeln von Wert-Reststoffen zuständig. Durch eine Finanzzusage von fünfzig Millionen Mark durch den Senator für Verkehr und Betriebe, Herwig Haase (CDU), sei das Sammeln und Verwerten von Rest-Wertstoffen bei einer Pleite des Dualen Systems in Deutschland in der Hauptstadt für zunächst ein halbes Jahr gesichert.

Bei einem Konkurs der DSD GmbH würde allerdings auch die DASS GmbH in erhebliche Schwierigkeiten kommen, warnte Schultze-Berndt. Erhebliche Investitionen wie beispielsweise der Bau einer Kunststoffverarbeitungsanlage im brandenburgischen Eisenhüttenstadt würden damit sinnlos werden. Bei den Kosten beteilige sich die Berliner Recyclingfirma Alba mit 30 Millionen. Berlin, so hob Schultze- Berndt gestern noch einmal hervor, sei durch diese Fabrik anders als andere Kommunen in der Bundesrepublik in der Lage, alle eingesammelten Kunststoffe zu verwerten.

In Berlin werden zur Zeit täglich 1.500 Tonnen Glas, Papier, Kunststoffe und diverse Sorten von Metallen eingesammelt, sagte Schultze-Berndt. Für dieses Jahr werde mit einem Aufkommen von insgesamt 330.000 bis 350.000 Tonnen gerechnet. Die DASS GmbH ist je zur Hälfte ein Tochterunternehmen der Berliner Stadtreinigung und der privaten Müllentsorgungsfirma Alba.

Haase hatte erst kürzlich die Bürger aufgefordert, auch weiterhin Müll getrennt zu sammeln. Bei einem DSD-Konkurs werde das bisherige Sammelsystem der Stadt unter Aufsicht der Berliner Stadtreinigung (BSR) zumindest für sechs Monate fortgesetzt werden. dpa/taz