Miese Einkommenssituation

■ betr.: "Die Angst vor dem Sparen", taz vom 27.7.93

betr.: „Die Angst vor dem Sparen“, taz vom 27.7.93

„Die Landwirtschaft wird in der Bundesrepublik besonders heftig subventioniert.“ – So steht es im Artikel zum mangelnden Subventionsabbau. Angesichts ihrer miesen Einkommenssituation fragen sich die meisten Bauern allerdings, wo denn die vielzitierten Subventionen für die Landwirtschaft bleiben. Die sind nämlich zumeist gar nicht für die Bauern und die Landwirtschaft gedacht und kommen deshalb auch nicht an.

Wie vielfach, unter anderem vom EG-Rechnungshof, bewiesen wurde, gehen etwa 80 Prozent der EG-Agrarausgaben an das Agrobusiness, nämlich an Verarbeitungsbetriebe, an die Lagerhalter der Agrarüberschüsse sowie an Exporteure, die diese Überschüsse auf den Weltmärkten zu suventionierten Dumpingpreisen abladen. Es wäre im Interesse der Steuerzahler und auch der Bauern, wenn diese Art der Subventionierung eingeschränkt und nicht mehr den Bauern zugerechnet würde.

Um so mehr ist zu wünschen, daß endlich eine flächendeckende umwelt- und sozialgerechte bäuerliche Landwirtschaft gefördert würde, die weniger intensiv und ohne Überschüsse produziert. Davon hätten nicht nur die Bauern endlich etwas, sondern auch die Umwelt, der ländliche Raum und die Verbraucher. Eckehard Niemann,

Arbeitsgemeinschaft bäuerliche

Landwirtschaft, Lüneburg