Fehlanzeige

■ betr.: "Wolf lobt Hitler's Marketing", taz vom 4.8.93

Sagen wir es ohne Umschweife: Dank geballter Inkompetenz hieß der gestrige Aufmacher auf Seite 5 Wolf lobt „Hitlers Marketing“. Ein Wolf, sei's Tier oder Name, war in dem Artikel kein einziges Mal erwähnt, der nächste tummelte sich als Minister auf der gegenüberliegenden, weit später produzierten Seite 4.

Lüften wir kurz den Mantel des Redaktionsgeheimnisses: Der Artikel verließ den Computer des Redakteurs mit der Überschrift Prof lobt „Hitlers Marketing“. Die Korrektur verbesserte: Prof. lobt „Hitlers Marketing“. Der Redakteur bekam dies zufällig zu Gesicht und beharrte darauf, Prof ohne Punkt zu schreiben oder die Alternative Lob für „Hitlers Marketing“ zu wählen. Jetzt senkt sich der Mantel des Redaktionsgeheimnisses wieder undurchdringlich. Wes Geistes Kind der Wolf in der Überschrift nun ist, bleibt unaufklärbar. Kein Tänzchen mit ihm, bitte, sondern ab in die Wolfsschanze!