Die Fortdauer der Bewegung ist schlimmer als ihr Ende

Die chinesische Kulturrevolution flammt im Juli heftig auf: An der Tung-schan-Universität greifen die Jungrevolutionäre der „Roten Flagge“ die Kulturrevolutionäre des „Ostwinds“ an. Mit Maschinengewehren, Molotow- Cocktails und Flammenwerfern: 100 Studenten sterben, die Universität ist in Trümmern. An der Tsing-hia-Universität sterben beim Kampf zweier Mao-Fraktionen 18 Studenten. Die Jahre gehen vorbei, und heute weiß man nicht mal mehr, ob das alles echte Greuel-Propaganda war oder bloße Geschichte. Aber dann entsteht 25 Jahre später eine Bewegung ostdeutscher Betriebsräte, mit einem eigenen, der taz beigelegten Organ „Ostwind“ – und immer mehr linken Sympathisanten, die schließlich fast alleine übrig bleiben, sich fraktionieren und bekämpfen, wobei die „Rote Flagge“-Truppe die „Ostwind“-Gruppe langsam abdrängt: um fortan selber unter „Ostwind“ zu segeln. Das ist nicht lustig. Macht aber auch nix.