Zankapfel Schule

■ Kröning: Nur zuletzt bei Privatschulen sparen

Zankapfel Schule

Kröning: Nur zuletzt bei Privatschulen sparen

„Nicht besonders rücksichtsvoll“ gegenüber den Koalitionspartnern findet Bremens Finanzsenator Kröning (SPD) den Vorschlag seines Bildungs-Kollegen Scherf (SPD), bei den Privatschulen 2,4 Millonen Mark Zuschüsse zu streichen. „Nur im Paket“ wolle er darüber reden, erklärte Kröning. Denn die Finanzbehörde hatte vier Spar- Fragen an die Kollegen von der Bildung gerichtet:

Erstens die Lehr- und Lernmittelfreiheit, zweitens die bremische Ausbildungsbeihilfe, drittens die teure Schulstruktur, viertens die Privatschulzuschüsse. Während die Lernmittelfreiheit mit 10 Millionen zu Buche schlägt, die Ausbildungsförderung mit 300.000 Mark, lassen sich Einsparpotentiale bei den Schulstrukturen nicht beziffern. Aber einzügige Gymnasial-Zweige (Obervieland, Bremen-Nord) sind sehr teuer, meinte Kröning.

Bei den ersten drei Fragen, die eher das SPD-Klientel bedienen oder schulpolitisch auf SPD-Linie liegen, hat das Scherf-Ressort keine Sparmöglichkeiten erkannt. Nur in der vierten Frage sieht das Bildungs- Ressort Handlungsmöglichkeiten. Grundsätzlich kosten Privatschul-Plätze die Steuerzahler allerdings deutlich weniger als die staatlichen Schulen: etwa im Primarbereich nur 3.650 statt 5.270 Mark pro SchülerIn, (69 Prozent), im Sek I-Bereich 5.660 statt 6.964 Mark (81 Prozent).

An den staatlichen Schulen sind Kapazitäten frei, eine Reduzierung des privaten Schulangebots würde nicht zwingend die staatlichen Schulkosten in die Höhe treiben. Kröning will sich auf solche Rechnungen nicht einlassen, bevor „im Paket“ über alle Sparvorschläge beraten wird. „Ich schließe nicht aus, daß die Kürzung der Privatschul-Zuschüsse überflüssig ist, wenn man stärker bei den Schulstrukturen spart.“ K.W.