SPD will Stahlkonferenz

■ Einigung über Kapazitäten gefordert / Klöckner-Vergleich steht

Die SPD-Fraktionen des Düsseldorfer Landtags und der Bremer Bürgerschaft haben gemeinsam die Einberufung einer Stahlkonferenz auf Bundesebene gefordert. Die von einem massiven Kapazitätsabbau betroffenen deutschen Stahlunternehmen müßten durch die Bundesregierung an einen Tisch gebracht werden, teilte die SPD- Fraktion im NRW-Landtag am Mittwoch in Düsseldorf mit. Bis Ende September dieses Jahres sollten die Unternehmen sich über die zukünftigen Produktionskapazitäten der deutschen Stahlindustrie einigen. Berücksichtigt werden müßten dabei insbesondere die Folgen des Konkurses der Saarstahl AG, des Vergleichs der Klöckner Stahl AG sowie der rapide Personalabbau bei der Thyssen Stahl AG und die Stillegungen bei der Krupp Hoesch AG.

Die Bremer Klöckner Stahl AG hat die letzte Hürde im Vergleichsverfahren genommen. Wie bereits an den Vortagen die Gläubiger der Klöckner Werke AG und der Klöckner Stahl GmbH stimmten am Mittwoch auch die Gläubiger der Klöckner Edelstahl GmbH dem Vergleich mit einer Mehrheit von über 99 Prozent zu.

Nach diesem nahezu einstimmig abgegebenen Votum erscheint die anstehende richterliche Bestätigung des Vergleichs weitgehend als Formsache. Die Klöckner-Gläubiger verzichteten damit auf Forderungen von insgesamt 1,46 Milliarden Mark. Ihre Forderungen werden zu 40 bis 60 Prozent bedient. Das Fortführungskonzept sieht bis zum Jahresende 1993 einen Personalabbau von 5.900 auf 4.700 Beschäftigte vor. dpa