Da schweigt die Säge

■ Frauen-Holzwerkstatt bleibt leer, weil der Senat das Konzept ablehnt

Seit dem 1. März steht die Tischlerei des Vereins „Baufachfrau“ in der Mayerbeerstraße 36–40 leer. Wo zuvor zwei Jahre lang junge Frauen Berufserfahrung als Tischlerinnen sammelten, um bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu bekommen, herrscht inzwischen eine gespenstische Atmosphäre, weil die Senatsverwaltung für Frauen die Weiterführung des Projekts abgelehnt hat (siehe auch taz vom 24. Februar). Jetzt stehen die Hobelbänke, Fräsen sowie eine umweltfreundliche Abzugsanlage, die für insgesamt 300.000 DM angeschafft wurden, still. Schon vorher hatte das Arbeitsamt die ABM-Stellen gestrichen.

„Wir sind mit einem neuen Träger im Gespräch“, erklärt Bettina Martin, Sprecherin von Frauensenatorin Christine Bergmann (SPD). „Die von Ihnen vorgelegten Pläne ergeben kein überzeugendes, schlüssiges Konzept für dieses Gebäude“, begründete die Frauenverwaltung ihre Ablehnung.

Außerdem heißt es: Die „vorhandene Ausstattung“ mit hochwertigen Maschinen stehe in „keinem Verhältnis“ zu dem vorgelegten Konzept, das nur eine „Anlerntätigkeit“ von Frauen an das Tischlerhandwerk vorsehe. Sprecherin Martin ergänzt: „Es hat einfach unseren Ansprüchen nicht genügt.“

Nun sei, so Martin, ihre Verwaltung an einen anderen Verein herangetreten, der ein neues Konzept vorlegen soll. Warum nicht der Verein „Baufachfrau“ seine Ideen überarbeiten soll, begründet Bettina Martin damit, daß dafür „ein Jahr Zeit gewesen war“. Bärbel Herling vom Verein „Baufachfrau“ meint dagegen: „Wir sind immer wieder an den Senat herangetreten. Anderthalb Jahre haben wir verhandelt.“

Betroffen zeigt sich Weißensees Sozialstadträtin Claudia Hämmerling (Bündnis 90/Grüne): „Die Entscheidung ist nicht nachvollziehbar.“ Die „Baufachfrauen“ hätten erfolgreich gearbeitet. Peter Thun