Geld statt Gutscheine für Flüchtlinge

Die Neumünsteraner Grünen und der kirchliche Arbeitskreis Asyl starten am heutigen Montag die Aktion „Gutscheinumtausch für AsylbewerberInnen“. Gesucht werden BürgerInnen, die die Sozialhilfegutscheine, welche Flüchtlinge nach den Planungen der großen Bonner Asylverhinderungskoalition in Zukunft statt Banknoten erhalten, in Bargeld umtauschen. Die Grünen befürchten eine „Diskriminierung“ der Flüchtlinge durch diese „Sondergesetzgebung“. Beispiel: Der niedersächsische Kreis Osterholz-Scharmbeck, in dem Flüchtlinge bereits Sozialhilfegutscheine im Wert zwischen 15 und 60 Mark erhalten. Ein Flüchtling, der mit einem solchen Gutschein ein Brot kaufen wollte, wurde genötigt Backwaren im Wert von 15 Mark zu erstehen. Die Verkäuferin der Bäckerei hatte sich geweigert, dem Asylbewerber Wechselgeld auszuzahlen.

Im Neumünsteraner Büro der Grünen in der Feldstraße 31 wird heute um 18 Uhr die „Aktionsgruppe Gutscheinumtausch“ offiziell gegründet werden. Die Idee: Möglichst viele BürgerInnen sollen die Flüchtlingsgutscheine gegen Bargeld umtauschen und dafür selbst mit den Sozialhilfegutscheinen einkaufen gehen. Grünen-Geschäftsführer Michael Siensknecht: „Wir wollen verhindern, daß den Flüchtlingen durch das Gutschein- Gesetz notwendiges Bargeld, zum Beispiel für einen Anwalt, entzogen wird“. mac