Krauses zweiter Absturz

■ Ex-Minister jetzt ganz aus dem Verkehr gezogen / Rücktritt als Landesvorsitzender

Berlin (taz/dpa) – „Es ist natürlich schwer, Konsequenzen zu ziehen, deshalb sollte man nachhelfen.“ Was Schwerins Umweltminister Frieder Jelen (CDU) am Montag zum Fall Krause im Spiegel angekündigt hatte, hat offenbar stattgefunden. In einem Brief an Kanzler Kohl hat der ehemalige Verkehrsminister seinen Rücktritt jetzt auch als Landesvorsitzender der CDU Mecklenburg erklärt. Verkünden durfte das Ende der Hängepartei dann Kanzleramtschef Friedrich Bohl. Krause habe, so Bohl, selbst vorgeschlagen, daß Frauenministerin Angela Merkel für den Landesvorsitz in Schwerin kandidieren solle.

Darüber, daß bei seinem Rücktritt nachgeholfen wurde, beschwerte sich gestern Krause nicht selbst, sondern schickte seinen Anwalt Ulrich Born (auch CDU) vor. Der behauptete, er habe Belege für eine Intrige gegen seinen Mandanten in Bonn. Bundesinnenminister Seiters habe in der Umzugsaffäre eine entlastende Stellungnahme seines Hauses zurückgewiesen und dann eine belastende angefordert. Gegen die Vorwürfe verwahrten sich das Bundesinnenministerium („dummes Zeug“) wie auch Kanzleramtschef Bohl: Krause sei nicht gestürzt worden, sondern habe dem Kanzler gegenüber seinen Rücktritt erklärt. MR