Wieder mal Müll

■ Stadtbürgerschaft diskutierte über Abfallpolitik

Ohne rechten Schwung und zum wiederholten Mal diskutierte die Stadtbürgerschaft gestern über das Dauerthema Müll. Es ging um ein generelles Müllkonzept für Bremen, die Einführung des „gelben Sacks“, die codierte Tonne und die geplante Restabfallbehandlungsanlage (RABA).

Günter Niederbremer (CDU) nannte die Bremer Müllpolitik ein „trauriges Kapitel“. Bremen sei im Vergleich zu anderen Kommunen „ganz weit hinten“, weil Entscheidungen nicht gefällt, sondern durch „eine Fülle von Gutachten verzögert“ würden. Die RABA sei eigentlich die von der CDU geforderte Müllverbrennungsanlage.

In puncto MVA stimmte Magnus Buhlert (FDP) der CDU zu. Doch könne man nicht eine halbe Milliarde Mark investieren, ohne Gutachten darüber abzuwarten, welches die billigste und umweltverträglichste Lösung sei. Elisabeth Hackstein von den Grünen warf der CDU vor, die Debatte nur über Müllverbrennung, nicht aber über Müllvermeidung zu führen. Man müsse an der Quelle ansetzen und der Industrie den Müll zurückgeben.

Der grüne Umweltsenator Fücks erklärte, eine Halbierung der Müllmenge solle durch die flächendeckende Einführung des gelben Sacks und der Biotonne und die Einführung der codierten Tonne erreicht werden. Einstimmig angenommen wurde ein CDU-Antrag zur schnellen Einführung des gelben Sacks. Mit den Stimmen der Koalitionsfraktionen wurde die Erstellung eines Abfallwirtschaftsplans für Februar 1994 und die regelmäßige Vorlage eines Abfallmengenberichtes beschlossen. bpo