Müllmachen wird teuer

■ 25 Prozent mehr / Kompostieren spart Geld

Gegen die Stimmen von CDU und DVU hat die Stadtbürgerschaft gestern die Erhöhung der Müllgebühren ab Anfang 1993 um rund 25 Prozent beschlossen. Für einen Vier- Personen-Haushalt bedeutet das eine Steigerung um rund 70 Mark auf dann 336 Mark im Jahr.

Gleichzeitig mit der Gebührenerhöhung werden allerdings auch Möglichkeiten eingeführt, durch ökologisches Verhalten die eigenen Gebühren wieder zu senken. So kann jeder, der einen eigenen Komposthaufen besitzt, 20 Mark pro Haushalt plus 10 Mark für jede weitere Person von der Müllgebührenrechnung wieder abziehen. Und rund 6.000 Haushalte in Horn-Lehe, Findorff und Walle, die im kommenden Jahr eine „kodierte Mülltonne“ ins Haus bekommen, müssen sogar nur für den Müll zahlen, den sie tatsächlich weggeworfen haben.

Diesen Spareffekt können die restlichen Bremer Haushalte allerdings erst ab 1994 nutzen, wenn die „kodierte Tonne“ im gesamten Bremer Stadtbebiet eingeführt ist. Ein ungelöstes Problem stellen dabei allerdings noch die Müllcontainer in Hochhaussiedlungen dar, für die es bisher noch kein praktikables Verfahren zur Unterscheidung von Müllmachern und Müllvermeidern gibt.

Für die CDU hatte deren umweltpolitischer Sprecher Günther Niederbremer kritisiert, daß eine Überprüfung der Angaben über einen eigenen Komposthaufen kaum möglich sei. Tatsächlich will sich die Behörde auf Stichprobenkontrollen beschränken. Ase