Studis gegen Umzug

■ Aktionswoche gegen neue Räume in HfT

500 Quadratmeter Ausbildungsfläche fehlen vom nächsten Semester an den StudentInnen des Fachbereiches Sozialwesen. Soviel Fläche geht flöten, wenn der gesamte Fachbereich mit Sack und Pack aus dem Uni- Gebäude GW 1 in die Hochschule für Technik am Neustadtswall umzieht. Noch in diesem Semester sollen die Umzugskisten gepackt werden.

Dagegen protestieren seit getern die StudentInnen des Fachbereiches (insgesamt 850) mit einer Aktionswoche. Sie befürchten, daß der Umzug für die Studiensituation nichts als Nachteile birgt: Vorlesungen wegen überlasteter Räume vorwiegend in den Nachmittags- und Abendstunden. Auf Jobs angewiesene StudentInnen sowie solche mit Kind seien dadurch erheblich benachteiligt. Die ProfessorInnen müßten sich ihre Büros zu zweit oder dritt teilen. Die Mensa muß die StudentInnen künftig im zehn-Minuten-Takt abfüttern, um der Menge Herr zu werden.

Gravierende Probleme gibt es auch mit der Bibliothek. Die Regale in der HfT bersten, für jedes Pädagogikbuch müßte eine Technikbuch entfernt werden. Die Unibibliothek wird für die Studis in weite Ferne gerückt, fächerübergreifende Lehrangebote der Uni sind ebenso weit.

Das alles stinkt den Studierenden gewaltig. Sie fühlen sich „diskriminiert“, obwohl ihre Arbeit angesichts wachsender gesellschaftlicher Probleme, Fremdenhaß und Rechtsradikalismus immer wichtiger werde.

Die Bildungsbehörde will die Zahl der Studierenden und der ProfessorInnen seit 1982 zurückschrauben. Im Hochschulgesamtplan wurde die Reduzierung auf 180 StudentInnen und 10 ProfessorInnen geplant. Freiwerdende Stellen werden seitdem nicht mehr besetzt. Julia Dantes