Gräben bei ASTAs

■ Nach Finanzbericht: Streit um Untreue geht los

hier bitte das AStA-Foto

AStA sanierungsfähig? Foto: Vankann

Teilweise heftige Reaktionen hat die Veröffentlichung über mögliche Finanzschiebereien im AStA der Universität ausgelöst. So will sich Sieglinde Graenzer, die Studentenrats-Beauftragte und Aktivistin des Arbeitskreises Feministische Politik, mit anwaltlicher Hilfe gegen Behauptungen der Rechnungspürüfungskommission wehren. Die Kommission hatte Graenzer in dem Bericht vorgeworfen, nicht abrechnungsfähige Fahrtkostenbelege vorgelegt zu haben. Graenzer verweist dagegen darauf, daß die von ihr geübte Praxis vom zuständigen Finanzreferenten nicht reklamiert worden sei. Spielkarten, die sie in Leipzig gekauft habe, hätte sie als Layout-Material erstanden. Dieses sei inzwischen auch vom AStA anerkannt worden.

Auch die AStA-Druckerei hat sich gegen Vorwürfe zur Wehr gesetzt, sie habe sich nicht prüfen lassen. „Aus unserer vierjährigen Erfahrung der studentischen Selbstprüfung der Wirtschaftsführung des AStA und der Druckerei müssen wir

feststellen, daß jede Finanzprüfung bisher im Machtspiel der im StudentInnenrat vertretenen politischen Gruppierungen stand“, schreiben die Drucker. Und weiter: „Sie hat sich somit als untauglich erwiesen.“ Die Druckerei fordert den Rektor der Uni auf, eine unabhängige Wirtschaftsführung des AStA einzuleiten. Gleichzeit wird der StudentInnenrat dazu aufgefordert, sich beim Rektor dafür einzusetzen, die „rechtsaufsichtlichen Maßnahmen“ für den Bereich der Druckerei zurückzunehmen.

Der Ring Christlich Demokratischer Studenten sieht durch „üble finanzielle Machenschaften“ die „gute Idee der verfaßten Studentenschaft in Mißkredit gebracht.“ Der RCDS forderte in einer Pressemitteilung, daß eine Verwaltungskraft der Uni die Auszahlungen des AStA dauerhaft gegenzeichnet und die Verselbständigung der Druckerei und die Überweisung von Pauschalbeträgen an autonome Referate gestoppt werden. hbk