Itzehoe: Aussage verweigert

Im Itzheoer Landgerichtsprozeß gegen Ralf Gauger und Knud Andresen standen gestern die leitenden Beamten des Hamburger Staatsschutzes, Venske und Lütjens, im Zeugenstand. Den beiden Rotfloristen wird, wie berichtet, von der Hamburger Geheimpolizei vorgeworfen, am 29.Juli 1991 einen Anschlag auf einen Zug bei Pinneberg verübt zu haben. Im Mittelpunkt der Vernehmung stand die Frage, warum die Hamburger Polizei lange Zeit Öffentlichkeit und Gericht verschwiegen hatte, daß es sich bei der damaligen Gauger-Andresen-Observation um eine Verwechslung gehandelt hatte. Die beiden Staatsschutzchefs verweigerten aber zu diesem Punkt die Aussage, beriefen sich auf eine Sperrklausel der Hamburger Innenbehörde, durch die den Itzehoer Richtern zu diesem Punkt wichtige Akten vorenthalten werden. Das Landgericht erwägt nun, durch Klage vorm Hamburger Verwaltungsgericht die begehrten Akten doch noch zu bekommen. Unklar ist auch, wer für die Aktenverfälschung, nach der es sich angeblich um eine Observation aufgrund der Flora-Park-Räumung gehandelt habe, verantwortlich ist. Die vier Mitglieder des Observationstrupps hatten vor Gericht ausgesagt, Lütjens habe dazu die Anweisung gegeben. kva