Asylanten-Gewinnler

■ Hausbesitzer wollen mehr Miete (vgl. S. 18)

Es gibt immer noch Hauseigentümer, die meinen, mit Asylbewerbern lasse sich die schnelle Mark machen: Quadratmeterpreise von 60 Mark monatlich, das hört sich nach leicht verdientem Geld an. Doch nicht immer gehen die Rechnungen so auf, wie die Miethaie sich das vorstellen.

Mit Schrecken stellen manche fest, daß die Flüchtlinge, die in den Wohnungen mehr hausen denn wohnen und die Häuser nicht pflegen. Daß heruntergekommene Wohnungen nicht eben zu pfleglichem Umgang einladen, wird gern unterschlagen. Hinzu kommt eine Unterbringungspolitik, die verschiedene soziale Gruppen nicht mischt, sondern getthoisiert. Und plötzlich werden Türen eingetreten, Fenster gehen kaputt. „Vandalismus“ sagen die zuständigen Wohnungsverwalter und stimmen das Klagelied an: Die Kosten liefen davon, für Reparaturen sei kein Geld mehr da. Und so bleiben kaputte Türen monatelang offen stehen. Je schneller man die ungeliebten Mieter los wird, desto besser. Die nächsten Obdachlosen kommen bestimmt.

Angst vor Brandstiftern? Schlaflose Nächte bereitet das den Hauseigentümern wohl nicht. Diemut Roether