Präsident Ramos plant Amnestie

■ Mitglieder der Kommunistischen Partei und moslemische Separatisten sollen freikommen

Manila (dpa) - Der neue Präsident der Philippinen, Fidel Ramos, sucht offenbar Versöhnung mit vielen Gegnern. Er legte dem Parlament in Manila am Montag einen Amnestieerlaß für 2.100 frühere Mitglieder des kommunistischen Untergrunds vor. Er forderte den Kongreß auf, das Gesetz abzuschaffen, das die Kommunistische Partei der Philippinen für illegal erklärt. Die KP der Philippinen solle öffentlich mit anderen Parteien konkurrieren, statt den bewaffneten Kampf fortzusetzen, sagte er.

Unter die von ihm erklärte Amnestie sollten außerdem 2.400 ehemalige Angehörige der im Süden der Philippinen aktiven moslemischen Separatistenbewegung MNLF fallen, erklärte Ramos. Die Teilnehmer von sieben Putschversuchen gegen die Regierung seiner Vorgängerin Corazon Aquino, die alle aus den Reihen ultrarechter Militärteile kommen und in den Untergrund gegangen sind, sprach Ramos nicht direkt an.

Vor den im Mai gewählten Mitgliedern von Senat und Abgeordnetenhaus betonte der Präsident, seine Regierung strebe nach Überwindung von Konflikten, die Keile in die Nation getrieben hätten.Sein Amnestieprogramm und die Legalisierung der Kommunisten würden zu dauerhaftem Frieden führen und die Instabilität der Philippinen beenden, sagte Ramos.