Mercosur-Länder wollen gemeinsamen Markt schaffen

Buenos Aires (ips) — Die Präsidenten der vier Staaten des gemeinsamen Marktes in Südamerika (Mercosur) wollen am kommenden Wochenende ihr Integrationsprojekt besiegeln. Trotz des deutlichen Anstiegs im Handel zwischen den Mercosur- Ländern Argentinien, Brasilien, Paraguay und Uruguay haben sich die Regierungen jedoch noch zu keinem Kompromiß durchringen können. Nach dem Vertrag von Asuncion, der einen gemeinsamen Markt bis zum Jahr 1995 vorsieht, müssen nun die Voraussetzungen dafür geschaffen werden. Die Länder konnten ihren Binnenhandel im letzten Jahr bereits um 45 Prozent auf 6,2 Milliarden US-Dollar steigern. Dennoch sind die Behinderungen des Integrationsprojekts nicht zu übersehen: Im Februar lancierte Brasilien ein Exportprogramm, da die Ausfuhren seit vier Jahren bei rund 32 Milliarden Dollar stagnieren. Dem Programm wird Vorrang vor der Integration eingeräumt. Auch die Subventionen für brasilianische Agrarprodukte tragen nicht gerade zum gemeinsamen Markt bei. Vor allem das Agrarland Uruguay sieht darin ein Haupthinderniß. Auch Zölle und Wechselkurse sind umstritten: Für die Industriemacht Brasilien kann der Außenzoll nicht hoch genug ausfallen, Paraguay will niedrige Zölle. Und während in Argentinien der Dollar gegenüber der Landeswährung unterbewertet ist, verhält es sich in Brasilien umgekehrt.