Umweltamt unterwegs

■ EG-Regierungschefs richten neue Behörde in Brüssel ein

Berlin (taz) — Die vor zwanzig Monaten von den EG-Regierungschefs beschlossene Europäische Umweltbehörde soll jetzt endlich auf die Schienen gesetzt werden — im wahrsten Sinne des Wortes. Nach einem Bericht der 'Financial Times‘ wird die EG-Kommission heute vorschlagen, daß das Leitungsgremium der Behörde mit der EG-Präsidentschaft von Land zu Land reist. Das Fußvolk der Behörde und der Computerservice sollen dagegen in Brüssel angesiedelt werden.

Auf den letzten vier Gipfeltreffen der Europäischen Gemeinschaft hatten sich die Staats- und Regierungschefs um das Thema gedrückt. Hintergrund war ein monatelanges Hickhack um den Standort der Behörde, bei dem zeitweise auch Berlin im Gespräch war. Zuletzt wehrte sich vor allem Frankreich gegen jede Festlegung.

Die Franzosen hatten die Standortentscheidung an die Bedingung geknüpft, daß zuvor Straßburg als der permanente Sitz des Europaparlaments bestätigt werden müsse. Die anderen Mitgliedsländer wollten sich nicht erpressen lassen.

Das Europaparlament hält derzeit seine Plenarsitzungen in Straßburg, seine Ausschußsitzungen in Brüssel ab, während ein Teil der Mitarbeiter in Luxemburg residiert. ten