MAN schnappt sich Lonrho-Teile

London/München (dpa/taz) — Die MAN Nutzfahrzeuge AG (München) übernimmt Vertrieb und Service in Großbritannien vom 1. April an in eigene Regie. Der bisherige Importeur, der ins Trudeln geratene britische Mischkonzern Lonrho, gebe den Geschäftszweig an den deutschen Hersteller ab, teilte MAN gestern mit. Nach Angaben der Londoner 'Financial Times‘ zahlen die Münchener hierfür 20 Millionen Pfund (57 Mio. DM). MAN gab seinen Anteil am britischen Markt bei Fahrzeugen über sechs Tonnen mit 4,4 Prozent an.

Lonrho setzt damit den Verkauf von Geschäftszweigen fort, um seine Nettoverschuldung in Höhe von rund 1,1 Milliarden Pfund (3,2 Mrd. DM) zu verringern. Lonrho hatte kürzlich deutlich geringere Gewinne bekanntgegeben. Gleichzeitig wurde der Verkauf des fünfzigprozentigen Anteils an der Speditionsfirma Kühne & Nagel International (Pfäffikon/Schweiz) für 340 Millionen DM angekündigt. Ein Grundstück in Frankfurt geht für 42 Millionen Pfund an eine finnische Baugruppe.