Der Test ist beendet

Ein Rückblick auf die Debatte um den Golfkrieg und das Fernsehen  ■ Von Mike Sandbothe

Als Saddam Hussein Anfang Januar der Welt über Cable News Network (CNN) den Golfkrieg als „Mutter aller Schlachten“ ankündigte, sprach er in der Logik des Heiligen Krieges. Seine Worte haben, indem sie sich gegen ihn kehrten, in der High-Tech-Logik des reinen Krieges recht behalten. Die Bilder aus Bagdad und Kuwait schlossen für sechs lange Wochen den Krieg, die Medien und die Welt zusammen: die Mutter aller Medienschlachten. Der erste Krieg, der allein durch seine globale Ausstrahlung zum Weltkrieg wurde. Ein Krieg, bei dem die Gegner zugleich an zwei eng miteinander verflochtenen Fronten kämpften. An der realen Front des militärischen Geschehens sowie an der immateriellen Front der televisonären „Live coverage“. Eine vertrackte Duplizität, die freilich im Zeitalter satellitengestützter Direktübertragungen längst in umfassender Weise realitätsbestimmend geworden ist. Der Golfkrieg hat sie nur explizit gemacht und damit eine nicht erst seit der deutschen Vereinigung und den Revolutionen in Osteuropa überfällige selbstkritische Thematisierung der Medien in den Medien ausgelöst.

Aber handelte es sich dabei tatsächlich um Selbstkritik? Wurden wirklich „die Medien“ zum Gegenstand der Medien? Wohl kaum. Es ging um das Medium. Das Meta-Medium nämlich, Ted Turners CNN. Und dessen Supervisor: US- Pool- Video, die militärische Zensurinstanz, General Schwarzkopfs PR- Abteilung. Die Positionen waren schnell verteilt: auf der einen Seite CNN und die böse Zensur, auf der anderen der gute Wille der Journalisten und Programmmacher. Eine entlastende Polarisierung, durch die die Medienfrage in den Medien auf einen inner-medialen Konflikt („Cleared by...“) reduziert wurde. Das läßt sich — wie der vorherige Aufschub und die Verdrängung des Themas überhaupt — bis in die Feuilletons der großen Zeitungen hinein verfolgen. Ein Beispiel unter vielen: Kurz vor Kriegsbeginn liquidiert Gustav Seibt in einer Rezension ('FAZ‘, 8.1.1991) überproportional ungnädig Lothar Baiers intelligenten Essayband Volk ohne Zeit. Über das eilige Vaterland. Baiers Vergehen: Der Versuch, die deutsche Vereinigung als einen Prozeß zu analysieren, in dem die ökonomisch und technologisch längst vorherrschende Kolonialisierung von Zeit durch Geschwindigkeit mit Hilfe der Medien in die Politik transplantiert worden sei. Seibts Urteil: „Lothar Baiers Essay ist nicht mehr weit von Paranoia entfernt.“ Damit war für den Rezensenten die Frage nach der medialen Beschleunigung von Politik und Geschichte zunächst einmal vom Tisch.

Zehn Tage später eröffnet derselbe Seibt die lange Reihe der dann regelmäßig erfolgenden philosophischen Kommentare des 'FAZ‘-Feuilletons zum Golfkrieg mit dem nicht gerade nicht-paranoiden Motto „Hinter tausend Schirmen keine Welt“ ('FAZ‘, 18.1.1991). Der Tenor seiner Überlegungen: Durch die CNN-Direktübertragung des Kriegsbeginns wurde „ein einheitlicher öffentlicher Weltraum mit identischer Weltzeit“ geschaffen, der das Geschehen für den Zuschauer auf der Ebene der Kriegsführung verdoppelte und das reale Geschehen in ein Videospiel auflöste. Jetzt paßt das Thema ins Konzept. Die Politik ist out. Das Militär und die Medien sind in. Das Feindbild ist klar: Die Verdeckung der Realität ist in erster Linie CNN und der Zensur anzulasten. Durch sie wird „die Erfahrung sowohl der ausführenden Soldaten wie der Kriegsopfer vollständig ausgeblendet“.

Was aber wäre geschehen, wenn die Kameras den Krieg unzensiert hätten filmen können, wenn die Bildermacher nicht behindert worden wären und der Krieg durch Live-Leichen nicht zur Unkenntlichkeit, sondern zur Kenntlichkeit entstellt worden wäre? Zu dieser Frage äußerte sich im zweiten Februar-'Spiegel‘ der von deutschen Philosophieprofessoren in seltener Einmütigkeit mit einschlägigen Feuilletons als professioneller Miesmacher dauer-miesgemachte Pariser Philosoph und Soziologe Jean Baudrillard: „Dieser Krieg brauchte eigentlich keinen Zensor. Die Bilder zensieren sich selbst. Auch wenn keine Informationen zurückgehalten würden, wäre es uns wohl nicht möglich, aus den Momentaufnahmen eine Vorstellung zu entwickeln über das, was geschieht. Im Rausch der elektronischen Bilder (...) hat das Wirkliche keine Zeit, zu passieren.“

In Baudrillards Statement liegt viel unkontrollierbarer Zündstoff. Man kann darin eine gefährliche Relativierung und Legitimierung der militärischen Zensur sehen. Oder eine fatalistisch grundierte Lähmung des journalistischen Aufklärungsengagements. Hätte doch die unverhüllte Darstellung der Schrecken des Krieges zu dessen Verhinderung, Verkürzung, Zügelung beitragen können. Auch könnte man in Baudrillards Sätzen eine zynische Leugnung der faktischen Realität des Golfkrieges entdecken. Tatsächlich sind all diese (Miß-)Verständnisse in Baudrillards Diskurs angelegt, der das Mittel der Ironie durch seine „fatale Strategie“ der „Implosion“ bis zum Unerträglichen ausreizt. Gleichwohl und vielleicht gerade deshalb hat Baudrillard in seinen Büchern die mediale Simulation von Wirklichkeit als Signatur unserer Zeit so scharf und pointiert herausgestellt wie kaum ein anderer Gegenwartsdenker.

So analysiert der bis 1986 an der Universität Paris-Nanterre lehrende Professor für Soziologie den „virtuellen“ Charakter der vom Fernsehen übermittelten Bilder und der sich daraus ergebenden Wahrnehmungsformen. Während photo- oder kinematographische Aufnahmen noch als einzelne fixierbar sind, werden durch die digitale Technik der Television die festen Bildstrukturen in Millionen von elektronischen Impulsen zerlegt. Es gibt kein reales Bild mehr, sondern nur noch simulierte Entitäten, deren virtuelle Elemente Bit für Bit durch ein Elektronenstrahlsystem direkt in unser Gehirn geschossen werden und sich dort zu einem Bild verdichten. Die Geschwindigkeit des Informationsflusses beim Fernsehen ist unendlich viel schneller als die menschliche Verarbeitungs- und Reaktionsfähigkeit. Diese muß daher den Fernsehbildern permanent hinterherlaufen. Baudrillards Folgerung im 'Spiegel‘-Interview: „Die Überzahl von Bildern vernichtet alle Imagination. Man kann sich nicht einfühlen, nicht interpretieren. Man hat keine Zeit dazu.“

Auch Baudrillards Pariser Kollege, der Urbanist und Architekt Paul Virilio, beklagt diesen Verlust der Einbildungskraft: „Seit langem haben die jüngeren Generationen Schwierigkeiten, zu verstehen, was sie lesen, weil sie nicht in der Lage sind, sich das Gelesene vor-zustellen. Für sie haben die Worte aufgehört, Bilder hervorzurufen, weil die immer schneller wahrgenommenen Bilder die Worte ersetzt haben. (...) Heute ist nichts mehr da, was sie ersetzen könnten, und die Analphabeten und Dyslexiker des Blicks werden immer mehr.“ Bei Virilio, den Fritz J. Raddatz nicht ohne Grund jüngst als „einen der aufregendsten Denker“ vorstellte ('Die Zeit‘, 8.3.1991), gibt es jedoch — anders als bei Baudrillard — Horizonte expliziten Widerstands. Dazu Virilio im Gespräch mit Sylvère Lotringer: „Das Transpolitische bezeichnet das Ende einer Auffassung vom Politischen, die auf Dialog, Dialektik und Zeit zum Überlegen beruht. Demokratie und Diskussion brauchen Zeit. Das Transpolitische ist für mich der Anfang vom Ende. Gerade darin unterscheidet sich meine Auffassung radikal von derjenigen Baudrillards Für ihn hat das Transpolitische noch etwas Positives. Ich kämpfe gegen dieses Verschwinden des Politischen an.“

Bis vor kurzem wurde Virilios Denken in Deutschland, von wenigen Ausnahmen abgesehen, schlicht ignoriert. Nicht einmal im Zuge der neuen deutschen „Frankophilie“, die durch die Postmoderne-Debatte der letzten Jahre ausgelöst wurde, kam Virilio — anders als z.B. Derrida oder Lyotard — zu akademischen Ehren und öffentlichkeitswirksamer Aktualität. Erst der Golfkrieg brachte den unter Insidern schon lange als Geheimtip gehandelten Denker, dessen seit 1978 im Berliner Merve-Verlag erscheinenden medien- und kriegstheoretischen Analysen sich als Theorie der „Posthistoire“ verstehen, ins sonst so tapfer gegen Postismen aller Art ankämpfende Aspekte-Magazin (ZDF, 25.1.1991). Und auch die Feuilleton-Redaktionen stürzten sich plötzlich auf „den Kriegsphilosophen“. Kritisch diagnostiziert Klaus Theweleit „ein flüchtiges Anblättern von Paul Virilio bei deutschen Kulturschreibern“ ('Lettre‘12, 1/1991), das den französischen Kriegs- und Technikphänomenologen vorübergehend zum am besten mißverstandenen Stichwortgeber eines auflagensteigernden journalistischen Interpretationstaumels in Sachen Golfkrieg machte. Virilios umfassende Gegenwartsanalyse und sein am 21.1.1991 in der taz, für die Virilio bereits seit Jahren regelmäßig Essays schreibt, publizierter Aufruf zur „Desertation“ aus den medial eingeschliffenen Wahrnehmungsrastern blieb dabei zumeist ausgespart.

Als wichtigste Form des Widerstands begreift Virilio, der sich gern als „Dromologe“, also als Geschwindigkeitstheoretiker bezeichnet, die permanente „epistemotechnische“ Detailanalyse unserer sich drastisch wandelnden Wirklichkeitsauffassung. Die immense Veränderungsdynamik, die das Grundgefüge unserer Wahrnehmungsformen erfaßt hat, gründet seiner Ansicht zufolge in der sich bedrohlich zuspitzenden Destruktion unseres raum- zeitlichen Erfahrungshorizonts durch die modernen Geschwindigkeitstechnologien. Die „automobilen“ und „kinetischen“ Topo-Technologien (Eisenbahn, Auto, Flugzeug etc.) zerstören unsere räumlich-leibliche Orientierung. Die „audiovisuellen“ und „kinematischen“ Chrono-Technologien (Kino, TV, Video, Computer etc.) erzeugen eine Kontraktion und Intensivierung unserer Zeitlichkeit, durch die „alle Weite und Tiefe und alle Chronologie vernichtet“ wird.

Bereits im September 1990 hat Virilio die Effekte des „audiovisuellen Vektors“, also des Fernsehens im Zusammenhang der Golfkrise, analysiert. Seine Warnung: Die Echtzeit des weltweit live ausgestrahlten Kommuniqués bringt die beiden streitenden Parteien — Bush und Saddam — in eine Situation orbitaler In(ter)aktivität und ultimativer Akzeleration, in der keine Zeit mehr für Diplomatie bleibt. „Eine Wahrnehmungsstörung und Mediendressur, der beide Gegenspieler unterworfen sind.“ (taz, 29.9.1991) Auch während der alliierte Luftangriff auf Hochtouren lief, kommentierte Virilio den Krieg am Golf und die synchron ausgestrahlte „Fernseh-Serie“ gleichen Titels in einem taz-Interview. Sein Grundgedanke: Die beiden Fronten, an denen der Golfkrieg ausgetragen wird — die Front des „Realen“ (kinetische Bewegung im militärischen Realraum: Panzer, Luftwaffe, Flotte; damit eng verbunden die elektronische Kriegsführung durch Anti-Radarsysteme) und die Front des „Orbitalen“ (kinematische Bewegung der Bilder in Lichtgeschwindigkeit: Fernseh-Live-Übertragung; damit eng verbunden die politische Rückwirkung der öffentlichen Meinung auf die Kriegsführung) —, konvergieren in der zerstörerischen Gewalt der technologisch gefilterten und zur Waffe transformierten „Echtzeit“.

Auf dem Entwicklungshöhepunkt der Kriegstechnologie wird es dem Piloten des Stealth-Fighters — eines überschallschnellen, zweistrahligen Tarnkappenbombers, der der Öffentlichkeit erstmals im April vergangenen Jahres vorgestellt wurde — möglich, „dabeizusein, direkt, live, vor Ort — (...) wenn es zu spät ist“. Die verwendeten Baumaterialien und die kantige Form der F-117 verhindern die Erfassung durch das feindliche Radarsystem. Die 106 Millionen Dollar teure Maschine kann daher — anders als die Scuds von Saddam — ihr Ziel (zumeist Flugabwehrstellungen und Radaranlagen) ohne Aufzeichnung, ohne Gefahr einer Früherkennung ihrer Flugbahn durch den Gegner erreichen. Es bleibt nur „die aktuelle Präsenz, die Echtzeit des Vernichtungsschlags“. Die einfache, aber tödliche, weil für die Opfer des Bombardements nicht vorhersehbare Anwesenheit des Tarnkappenbombers, dieses banale Faktum der plötzlichen Präsenz in einem vom gegnerischen Radar nicht zu berechnenden „reinen Augenblick“ wird in der High-Tech- Logik des Kriegs zur „absoluten Waffe“. Die militärische Macht über die Zeit, die durch das Verschwinden des Stealth-Fighters auf dem Radarschirm ermöglicht wird, entscheidet über Leben und Tod im realen Raum des Krieges. Dieser reale Raum jedoch wird seinerseits zusammen mit dem zeitlich-räumlichen Abstand zwischen dem Geschehen und seinen weltweiten Beobachtern durch den „monochronischen Filter“ des Licht-Mediums Fernsehen, „der nur die Gegenwart passieren läßt“, nivelliert. Für den Zuschauer vor dem Bildschirm zu Hause bleibt die Gewalt der reinen Zeit, der entkörperlichte und doch fast physische Schmerz des purifizierten Augenblicks. „Tele-Vision in Echtzeit ist Tele-Aktion. Man wird vom Ereignis ergriffen, ohne es beurteilen zu können. Eine Ohrfeige! Wir alle sitzen in der Zielscheibe.“

Der Krieg ist total geworden. Der Zuschauer wird durch die Live- Übertragung des Stealth-Angriffs zwar nicht körperlich betroffen, aber etwas in ihm wird getötet: ein Aufschrei, sein Widerstandsgeist, das Gefühl. Uns wird keine Zeit, kein Recht und keine Möglichkeit eingeräumt, zu empfinden, zu verstehen, zu reflektieren, zu handeln. Es geschieht und im selben Moment ist das Bild da. Es ist da und verschwindet. Es gibt kein Bild. Das nächste Bild folgt. Alles geschieht jetzt. Und doch kommen die Ereignisse nicht mehr an. Sie sterben mit der Geschwindigkeit ihrer Ausstrahlung. Virilios Auswertung ist konsequent und präzise. Die physische Gewalt der Bombe sublimiert sich „im Blickfeld des Fernsehens“ zu einer Attacke auf die menschliche Wahrnehmung. Eine Anästhesierung des Blicks und hochfrequenzierte Auflösung des Gesehenen sind die Folge, die sich untergründig auch auf unseren alltäglichen Wirklichkeitszugang ausdehnt.

Es ist diese schleichende und gegenüber dem realen Krieg im Verborgenen wirkende orbitale Macht einer „Ästhetik des Verschwindens“, die für Virilio durch den sanften Tod, den sie sät, erst die eigentliche und wirkliche Bedrohung darstellt. Es klingt hart, aber ist wohl — sieht man von Saddams Öko-Terror einmal ab — auch weithin konsequent und treffend, wenn Virilio bereits 1984 notiert: „Die Kriege, die ein paar Tage oder ein paar Stunden dauern, sind selbst museographisch; trotz des Unheils, das sie anrichten, sind sie bereits nur noch ,Vorstellungen‘ in Lebensgröße, bei denen winzige Schauspieler agieren, die das große Spiel des totalitären Friedens fast überhaupt nicht stören. Im Grunde sind diese militärischen Aktonstheater lediglich militärisch-industrielle ,Prüfstände‘, nichts weiter.“ Auch der Golfkrieg war als „Blitzkrieg“ konzipiert. Handelte es sich im Golan und im Libanon „um die strategische Auslöschung von ,Testbevölkerungen‘, um die elektronischen Gegenmaßnahmen der Phantom oder die Präzision der Sam- Raketen zu verbessern“, so standen am Golf die Stealth-Bomber, die Intelligenz der Tomahawk-Missiles sowie die Patriot-Abwehrsysteme und die als „Panzerknacker“ konzipierten Thunderbolts auf dem Prüfstand. Zugleich — so Virilio in der taz vom 16.3.1991 — erscheint „der UNO-Irak-Krieg als Ouvertüre für einen ökologischen Krieg, als Vorschau auf den nuklearen Winter“. Und weiter: „Natürlich geht es auch um Politik, aber dieser Aspekt ist zweitrangig gegenüber dem Entwicklungsstand der Technik. Die Waffentechnik hat eine Autonomie erreicht, durch die die Politik mitgerissen wird.“

In dieser Zuspitzung tritt die Radikalität von Virilios Denken deutlich hervor. Die politische Verantwortung des Individuums, des Staates, ja der Staatengemeinschaften (UNO) bricht unter der unkontrollierbaren Eigendynamik der topo- und chronotechnologischen Waffen zusammen. Doch für Virilio, dem seine guten und freundschaftlichen Kontakte zu einflußreichen Militärs häufig vorgeworfen wurden, ist es nicht das Militär allein. „Das Wesentliche ist anderswo, ist in der Evidenz verborgen.“ Virilio geht es um die technologische Militarisierung der Mentalitäten. Gegen sie richtet sich sein analytisches Stakkato. Die alltäglich, allzu alltägliche „Ästhetik des Verschwindens“ ist es, die er mit den Mitteln phänomenologischer Präzision zu bekämpfen sucht. Wir alle sind gemeinsam mit den Fernsehredaktionen und Zeitungsschlagzeilen fließend vom Golfkrieg zur „Steuerlüge“, zu ITB, Genfer Automobilsalon und CeBIT übergegangen. Saddam war nicht Hitler. Der Test ist beendet. Das Frühstücksfernsehen und die mit Spielfilmen durchsetzten Golf-Nächte von ZDF und ARD, an die man sich in sechs Wochen visuellem Dauerfeuer gewöhnt hatte, fehlen ein wenig. Das ist es. Das war es. Das wird es gewesen sein?

—Lothar Baier: Volk ohne Zeit. Essay über das eilige Vaterland, Berlin 1990, Wagenbach, 121 Seiten, DM 15,—

—Jean Baudrillard: Das Jahr 2000 findet nicht statt, Berlin 1990, Merve, 60 Seiten, DM 9,—; La transparence du mal. Essai sur les phénomenènes extremes, Paris 1990, Galilé, 180 Seiten, FF 98,—

—Paul Virilio: Der reine Krieg. Gespräch mit Sylvère Lotringer, Berlin 1984, Merve, 171 Seiten, DM 15,—; Ästhetik des Verschwindens, Berlin 1986, Merve, 136 Seiten, DM 14,—; Krieg und Kino. Logistik der Wahrnehmung, München 1986, Hanser, 190 Seiten, DM 28,—, sowie Frankfurt/M. 1989, Fischer, 192 S., DM 16,80; Der negative Horizont. Bewegung/Geschwindigkeit,/Beschleunigung, München 1989, 291 Seiten, DM 39,80; Die Sehmaschine, Berlin 1989, Merve, 172 Seiten, DM 18,—; L'inertie polaire. Essai, Paris 1990, Christian Bourgois, 167 Seiten, FF 80,—