Modernere Bombenträger

Austausch der in Großbritannien stationierten F-111-Flugzeuge/ F-15-E-Bomber auch nach Bitburg?  ■ Aus Washington A. Zumach

Die USA planen eine „vollständige Modernisierung“ ihrer in Großbritannien stationierten Kampfflugzeuge, die mit Atomwaffen sowie mit konventionellen Bomben und Raketen ausgerüstet werden können. Das teilte das Pentagon am Dienstag nachmittag auf der täglichen Pressekonferenz in Washington zum Golfkrieg unter Verweis auf den am Montag veröffentlichten Regierungsentwurf für das Verteidigungsbudget 1992 mit.

Die bislang auf den Luftwaffenbasen Lakenworth und Upper Heywood stationierten 48 älteren Kampfflugzeuge vom Typ F-111 werden ab 1992 durch 24 moderne F-15-E-„Strike-Eagle“-Kampfflugzeuge ersetzt. Die F-111 sollen aber weiterhin jedes Jahr für einige Zeit zu Manövern sowie „in Krisenzeiten“ nach Großbritannien verlegt werden. Upper Heyworth wird geschlossen.

Die neue F-15 E, das neben dem Stealth-Bomber modernste Kampfflugzeug der amerikanischen Luftwaffe, kann mit der atomaren Abstandsrakete mit Reichweiten von bis zu 1.500 Kilomtern ausgerüstet werden, die derzeit in den Vereinigten Staaten entwickelt wird. Auf die Frage, ob die F-15 E auch in anderen Ländern Westeuropas stationiert werden soll, erklärte der Pentagonsprecher, diese Frage könne er „aus Geheimhaltungsgründen nicht beantworten“.

In der Vergangenheit hatte es immer wieder Hinweise darauf gegeben, daß auch Bitburg in der Eifel sowie möglicherweise weitere amerikanische Luftwaffenstützpunkte in der Bundesrepublik als Stationierungsorte für die F-15 E vorgesehen sind.

Anläßlich der Vorlage des Pentagonbudgets vom letzten Jahr hatte das Verteidigungsministerium noch sämtliche Fragen nach Zahl und Stationierungsorten der F-15 E aus „Geheimhaltungsgründen“ nicht beantwortet.

Die Vermutung eines britischen Korrespondenten, die ausdrückliche Bekanntgabe dieser Informationen zum jetzigen Zeitpunkt und vor allem der Hinweis auf die reduzierte Zahl der künftig in Großbritannien stationierten US-Kampfflugzeuge sowie auf die Schließung des Luftwaffenstützpunktes Upper Heyworth seien darauf angelegt, dem Unmut in Großbritannien über die von britischem Boden aus geflogenen B-52-Bomber-Einsätze gegen den Irak entgegenzuwirken, wies der Pentagonsprecher als „unzutreffend“ zurück.