Hausbesetzer bieten Honeckers Asyl

Berlin (taz) - Ein ungewöhnliches Angebot unterbreiteten autonome BesetzerInnen eines Hauses in der Weimarer Gerberstraße 3 dem Ehepaar Honecker: Asyl. In einer Erklärung weist die „Initiativgruppe Gerberstraße“ darauf hin, daß sie keine Anhänger der Politik Honeckers seien. „Keiner von uns hat, im Gegensatz zu den Schreihälsen in Lindow, jemals seine Stimme den Kandidaten der Nationalen Front gegeben. Aber wir kennen das Gefühl, nur geduldet zu sein und völlig beengt zu wohnen, denn das war einer der Gründe für unsere Besetzungsaktion“, heißt es in dem Text. In Lindow hatten kürzlich empörte Bewohner eine Umsiedlung des Ehepaars Honecker verhindert. Eine Bedingung stellen die BesetzerInnen allerdings: die anteilmäßige Beteiligung an der Finanzierung aller laufenden und entstehenden Kosten.