Flüchtige Besetzung der Fraunhoferstraße

■ Das ehemalige Arbeitsschutzmuseum war kurzzeitig von TU-StudentInnen besetzt / Neues Nutzungskonzept gefordert / PTB stellte Strafantrag

„Die Fraunhoferstraße ist wieder besetzt.“ Für etliche Aufregung sorgte gestern Vormittag diese Meldung. Doch bereits um 11 Uhr, nur wenige Stunden nach der Besetzung, war das Gebäude wieder geräumt. 26 Architektur- und UmwelttechnikstudentInnen der Technischen Universität waren in den frühen Morgenstunden durch ein Kellerfenster eingestiegen. Sie wollten mit ihrer Aktion vor allem auf die auch nach dem Streik nicht beseitigte Raumnot an den Berliner Universitäten hinweisen. Auf einem Flugblatt forderten die BesetzerInnen den Erhalt der Ausstellungshalle für die Öffentlichkeit und eine öffentliche Diskussion neuer Nutzungskonzepte. Das Gebäude solle den StudentInnen zumindest übergangsweise für das Sommersemester zur Verfügung gestellt werden.

Das ehemalige Arbeitsschutzmuseum, das der Physikalisch -Technischen-Bundesanstalt (PTB) gehört, war im März schon einmal besetzt worden. Die PTB habe Strafantrag gestellt, teilt der Leiter der Bundesanstalt, Günter Sauerbrey, mit. Zur Zeit würden in dem Gebäude Messungen und Bauarbeiten zur Sicherung des Gebäudes durchgeführt. Noch während der Besetzung fanden sich diverse AL-Vertreter in der Fraunhoferstraße ein, so der AL-Abgeordnete Michael Haberkorn und die GA-Mitglieder Harald Wolf und Christian Ströbele. Wie die BesetzerInnen der taz mitteilten, hatten sie den TU-Vizepräsidenten Steinmüller sowie PTB- und Senatsvertreter als Verhandlungspartner gefordert. Der Senat hatte sich an die TU gewandt, mit der Bitte, die Verhandlungen mit den BesetzerInnen zu führen. Dies wurde von der TU jedoch abgelehnt. „Schließlich haben wir abgestimmt, daß wir uns räumen lassen“, so einer der BesetzerInnen. Ihnen droht nun eine Strafanzeige wegen Hausfriedensbruch. Wie Steinmüller mitteilte, will sich TU -Präsident Fricke jedoch bei der PTB für die StudentInnen einsetzen. Die TU bemühe sich außerdem bereits um die Beschaffung von Räumen.

guth