Wahl- landschaften

Die bevorstehende Niederlage fest im Auge (als Wahltermin ist bisher der 18. Juni angekündigt), will die Pasok wenigstens verhindern, daß die konservative Nea Dimokratia, die bis 1981 schon einmal an der Regierung war, gleich die absolute Mehrheit kassiert. Ein probates Mittel dagegen versucht sie in letzter Minute noch durchs Parlament zu peitschen und hat einen Gesetzentwurf für ein fast lupenreines Verhältniswahlrecht eingebracht - das künftig die kleineren Parteien begünstigen soll.

Geht die Rechnung auf, dann bleibt der Pasok immerhin die Hoffnung auf eine Koalitionsregierung. Als Mehrheitsbeschaffer könnte ihr dabei allein die Vereinigte Linke dienen, deren Listenbündnis rund 20 Prozent der Stimmen zugetraut werden. Doch die Linke hat schon deutlich gemacht, daß für sie nur eine „gesäuberte“ Pasok als Verhandlungspartner in Frage käme. Und der Besen würde dann mit Sicherheit auch Andreas Papandreou von der politischen Bühne fegen.

Wahrscheinlicher ist allerdings, daß so viele Kleinparteien ins Parlament hineinrutschen (sie müssen nur mindestens ein Prozent der Stimmen erzielen), daß überhaupt keine regierungsfähige Mehrheit zustande kommt. Dann gäbe es noch im Sommer dieses Jahres einen neuen Wahlgang.