Mehr Arbeit und Geld für Ernährung

■ BSE und MKS und die Folgen: Die Verbraucherzentrale stockt jetzt ihr Personal für Ernährungsberatung auf

Monate nach dem ersten deutschen BSE-Fall und den dann nicht mehr stillstehenden Hotlines in der Verbraucherzentrale wird dort jetzt das Personal aufgestockt. Zwei Stellen für Ernährungsberatung hat der Wirtschaftssenator locker gemacht. Damit sollen vor allem die Sprechstunden ausgeweitet werden. „Ein Schritt in Sachen Verbraucherfreundlichkeit“, meint Irmgard Czarnecki, die Geschäftsführerin der Verbraucherzentrale. Aber: „Das ist noch nicht genug.“

Früher ging die Hauptarbeit der Verbraucherzentrale um alles, was Finanzen oder Altersvorsorge betraf. Seit BSE und dann noch Maul- und Klauenseuche ist das anders: 50 Prozent der Gespräche fallen inzwischen unter Ernährungsberatung. Darauf war niemand vorbereitet. „Aber die Anfragen zur Altersvorsorge werden ja auch nicht weniger.“ Nein. Verbraucher in Not.

Inzwischen ist die Aufregung um BSE und MKS schon fast wieder abgeflaut. Die Anrufe werden weniger. Und jetzt kommt die ersehnte Personal-Vestärkung. „Damit können wir endlich grundsätzlich beraten, und nicht nur auf aktuelle Skandale reagieren“, hofft Czarnecki. „Es macht ja keinen Sinn, einfach nur von Rind- auf Putenfleisch auszuweichen und damit die Putenmast zu unterstüzten. BSE und MKS sind ja nur Erscheinungsformen von einer ganzen Reihe von Problemen in der Landwirtschaft.“

Zum ersten Mal will die Verbraucherzentrale jetzt auch kostenlose Ernährungsberatung per E-mail anbieten. Außerdem gibt es einen neuen Flyer, der über ökologische Einkaufsmöglichkeiten in Bremen infomiert.

Leicht war es jedenfalls nicht, mehr Geld für neue Mitarbeiter zu bekommen. „Wir haben eben finanzielle Grenzen“, stellt Senatsrat Joachim Wülbers klar. Die beiden Stellen in der Verbraucher-Zentrale sind auf zwei Jahre befristet. Und nur für Ernährung zuständig. „Es macht ja keinen Sinn, sowas auf den Sankt-Nimmerleins-Tag zu zementieren“, so Wülbers. Ob die Stellen später für andere Themengebiete genutzt werden können, sei dann zu klären. Czarnecki hofft, auf bessere Chancen und weitere Stellen bei den nächsten Haushaltsberatungen. pipe

Sprechstunden: Montag, Dienstag, Mittwoch von 10 – 16 Uhr. Donnerstag von 10 – 18 Uhr und Freitag von 10 – 13 Uhr. Tel.: 160 7754. Tel.: Oder ernaehrungsberatungsinfo.vz.bremen@t-online.de