Kirche für Sozialhilfe

■ Menschenwürdiges Leben kaum möglich

Kirche für Sozialhilfe

Menschenwürdiges Leben kaum möglich

In einem offenen Brief an Bürgermeister Wedemeier und die Mitglieder der Sozialdeputation protestieren die MitarbeiterInnen des Arbeitslosenprogramms der Bremischen Evangelischen Kirche gegen das Hinauszögern der Erhöhung der Sozialhilfe zum 1.7. dieses Jahres. Der Protest richtet sich außerdem gegen den geplanten Stopp des Modellversuch der verbilligten Bremer Karte für SozialhilfeempfängerInnen.

In Bremen wird, anders als in Hamburg, Schleswig-Holstein und vielen der neuen Bundesländer, die Sozialhilfe nicht zum 1.7.93 um 2 Prozent erhöht. Die MitarbeiterInnen des Arbeitslosenprogramms sind zudem der Meinung, daß die Erhöhung des Sozialhilfesatzes ohnehin zu niedrig angesetzt sei. Sie appellieren an die Politiker: „Sie wissen alle so gut wie wir, daß die Höhe der Sozialhilfe weit hinter den wirklichen Lebenshaltungkosten für eine menschenwürdige Teilhabe an dieser Gesellschaft hinterherhinkt.“ Bereits zum 1.1.93 hätten sich die Kosten für einen 4-Personen-Haushalt um 3,5 Prozent erhöht.

Der zweite Protestpunkt in dem Brief gilt der vermeintlichen Einstellung der verbilligten Bremer Karte. Bisher kostete die Karte 35 Mark. „In unserer Arbeit vor Ort konnten wir feststellen, daß die Ankündigung, dies Angebot wegfallen zu lassen, viele Betroffene schier sprachlos macht“, schreiben die MitarbeiterInnen des Arbeitslosenprogramms. Sie fordern eine dauerhafte Einführung einer verbilligten Bremer Karte für Sozialhilfeberechtigte. vivA