Ohne Altnazis keine Neonazis

■ betr.: Brandanschläge in Mölln

Betr.: Brandanschläge in Mölln

Der ehemalige Verfassungsschützer Christian Lochte wußte genau, warum er 1988 gegenüber der taz plädierte, man solle die Neonazis, besser gesagt „die alten Herren von der NPD doch in Ruhe lassen“. Weil zum Beispiel einer der Gestapo-Chefs in Norwegen, der „Schlächter von Oslo“, unter dem falschen Namen „Opitz“ das Hamburger Amt für Verfassungsschutz aufgebaut hatte. Ihm folgten mindestens noch ein Dutzend höhere SS- und SD-Führer ins Innenministerium und die Dienststellen der Polizei nach. Diese alten Kämpfer haben neue, sprich „Neonazis“ großgezogen. Die sozialdemokratisch regierte Stadt Hamburg hat nie ernstlich daran gedacht, diese braune Nazivergangenheit aufzuarbeiten. Deshalb ist auch der Hamburger Kessel kein Ausrutscher gewesen, sondern Ausdruck ihrer künftigen Herrschaftsmethoden. Gerhard Jeske