Vier Wiesen für Wohnungbau

■ Senat legt Flächen für Wohnungsbau fest / Auch Weidedamm III da bei

Einvernehmlich hat der Bremer Senat gestern ein jahrelanges Streitthema Bremer Politik zunächst abgeschlossen. 16.000 Wohnungen sollen in den nächsten acht Jahren gebaut werden. Aber wo?, lautete die große Frage. Die Antwort des Senats, die gestern Bausenatorin Eva-Maria Lemke-Schulte und Stadtentwicklungssenator Ralf Fücks vortrugen, heißt: Eigentlich überall an, vier Stellen aber besonders viele.

Innenentwicklung und Arrondierung von Stadtteilen lauten die Zauberworte, mit denen der Senat möglichst flächensparend bauen will. Doch damit alleine ist es nicht getan: Vier neue große zusammenhängende Baugebiete sollen erschlossen werden und Lemke- Schulte weiß schon, was das heißt: „Ochsentour durch die Beiräte.“ So sollen je ungefähr 1.200 Wohnungen in Arsten-Süd, Horn-Lehe-West, Borgfeld-Ost und im Weidedamm III entstehen, wo eine Bürgerinitiative gegen diese Pläne kämpft. „Ich stehe auch zu dieser Bebauung“, meinte Ralf Fücks, der dem besonderen Charakter des Gebietes durch eine „modellhafte ökologische Bebauung“ Rechnung tragen will. In dem Konflikt zwischen Wohnungsbau und Ökologie könne er sich nicht einfach auf eine Seite stellen, meinte der Grüne.

Um mögliche Unwägbarkeiten bei den komplizierten Planungsprozessen auszuschließen, hat der Senat gleich Platz für 26.000 Wohnungen nachgewiesen, 10.000 mehr, als bis zur Jahrtausendwende gebaut werden sollen. Und um weitere absehbare Schwierigkeiten zu beheben, will Lemke- Schulte ein Mangement-Büro in überwiegend städtischer Hand gründen, um die Planungsprozesse zu beschleunigen. Andernfalls, so Lemke-Schulte, brauche die Baubehörde neue Stellen, um die Arbeit mit Hochdruck voranbringen zu können. Fücks assistierte: „Es wäre blauäugig zu meinen, mit der Flächenbereitstellung sei es getan.“

Mit dem Stand der bisherigen Baubemühungen war die Senatorin sehr zufrieden. Alles laufe bislang nach Plan, verkündete sie. hbk