Vor dem Kita-Streik

■ Kindertagesstätte in der Uni steht am Rand der Pleite / MitarbeiterInnen wollen für mehr Staatsknete streiken

Die Kindertagesstätte in der Universität steht am Rande der Pleite. Die Novembergehälter und das Weihnachtsgeld wurden verspätet bezahlt, Steuern und Sozialabgaben für denselben Monat sind noch nicht überwiesen. Eine Mitarbeiterin gestern zur taz: „Wenn das Finanzamt sein Geld jetzt haben will, dann ist bei uns Schluß.“ Um das Ende abzuwenden, wollen die Mitarbeiterinnen am kommenden Dienstag in den Streik treten. Ihre Forderung: Mehr Staatsknete.

Zur Zeit werden rund 30 Kleinkinder studentischer Eltern in der Kindertagesstätte betreut. Die Belegschaft besteht aus vier ErzieherInnen, zwei ABM-Kräften und zwei Praktikantinnen.

Seit nunmehr sechs Jahren wird die Kita von einem „freien Elternverein“ getragen. Das Studentenwerk schießt jedoch zu den

Unterhaltskosten 50.000 Mark pro Jahr zu. Davon sollen zwei der vier Stellen bezahlt werden. 1982 hat dieses Geld ausgereicht, aber durch die tariflichen Gehaltserhöhungen werden für die beiden Stellen jetzt 58.000 Mark fällig. Dieses Finanzloch, so eine Mitarbeiterin, treibe die Kita jetzt in die Pleite.

Hinzu kommt, daß ABM-Kräfte zukünftig nur zu 80 Prozent vom Arbeitsamt bezahlt werden. Für den Rest muß die Kita selbst aufkommen.

Die MitarbeiterInnen wollen mit ihrem Streik erreichen, daß der Personalkostenzuschuß des Studentenwerks deutlich erhöht wird. Letzten Endes ginge das zu Lasten des Bremer Haushalts, denn neben den Beiträgen der Studenten wird das Sozialwerk aus dem Haushalt des Bildungsressorts finanziert.

mw