Irre Partie

Wichtig ist nicht nur auf dem Platz. Auch abseits des Feldes laufen irre Spiele. Der oberste Spielleiter des internationalen Fußballs, Fifa-Präsident Sepp Blatter, ist einer der Protagonisten. Auch wenn er mit seiner Good-Governance-Initiative alles versuchen wird, die öffentliche Aufmerksamkeit auf die Neustrukturierung der Fifa und weg von der korrupten Vergangenheit und Gegenwart des Verbandes zu richten, wird es ihm wohl nicht gelingen, die Fifa skandalfrei über das Jahr zu bringen. Kurz vor Jahresende hat Jack Warner, der zurückgetretene Exchef des Fußballverbandes von Nord- und Mittelamerika, wieder einmal etwas aus der Bestechungspraxis der Weltfußballregierung ausgeplaudert. Ihm seien Übertragungsrechte für eine Fußball-WM für Minimalbeträge verkauft worden, nachdem er zugesagt hatte, Sepp Blatter bei der Präsidentschaftswahl 1989 zu unterstützen, teilte der der Korruption dauerverdächtige Ex-Fifa-Vize mit. Warner behauptet, nur einen Dollar für die Rechte gezahlt, diese dann gewinnbringend weiterveräußert und den Gewinn in fußballerische Entwicklungsprojekte in Trinidad und Tobago gesteckt zu haben.