Der Kiez soll sauberer und besser vermarktet werden

MARKETING Gewerbetreibende wollen Geld für’s Hübschmachen der Reeperbahn ausgeben

Auf der Reeperbahn bleibe es „bei dem weltbekannten Mix“, sagt Schreiber

Hinter der Abkürzung BID verbirgt sich für viele Geschäftsinhaber auf der Reeperbahn in diesen Tagen die Sehnsucht nach mehr Kunden und sauberen Gehwegen. Ein sogenannter „Business Improvement District“ soll die Meile auf St. Pauli werden. Konkret bedeutet das, die etwa 120 Grundeigentümer und Gewerbetreibenden auf der Straße vom Millerntor im Osten bis zum Nobistor im Westen schließen sich zu einem BID zusammen, legen Mittel zusammen, um dann die Gehwege sauberer zu halten, die Reeperbahn insgesamt schöner zu gestalten und vor allem das Marketing zu verbessern.

Denn „auf der Reeperbahn gibt es zwar jede Menge Besucher, aber es fehlen Kunden“, sagt der Leiter des zuständigen Bezirksamts Mitte Markus Schreiber in der Welt. Das hat auch eine Untersuchung der Handelskammer ergeben. Doch es gehe bei der Initiative nicht darum, den Kiez auf Hochglanz zu polieren, sagt Schreiber. Es bleibe „bei dem weltbekannten Mix“. Ein entsprechender Antrag soll noch diese Woche im Bezirksamt eingehen, wenn keine Einwände kommen und der Senat zustimmt, könnte das BID zum zweiten Halbjahr 2012 starten. Mit einem solchen BID-Projekt wurde bereits der Neue Wall in der Innenstadt umgestaltet.

Die Interessengemeinschaft St. Pauli, ein Zusammenschluss von Geschäftsleuten und Immobilienbesitzern, sieht das geplante BID positiv. Dabei soll sie kein Hausrecht auf der Reeperbahn bekommen, sondern nur die nötigen Mittel bereitstellen. Die Stadtreinigung oder ein privates Reinigungsunternehmen könnten dann für die zusätzliche Reinigung beauftragt werden. Einen privaten Sicherheitsdienst soll es aber laut Schreiber nicht geben. Wer Gesetzesverstöße bemerkt, müsse nach wie vor die Polizei rufen.  EMS