Mehr Geld fürs Stadtschloss

STEUERGELDER Das Stadtschloss könnte teurer werden als derzeit geplant – durch die Inflation

Die Kosten für das Stadtschloss könnten weitersteigen. Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU) sagte, es gebe „zwangsläufig Veränderungen zum Beispiel durch Inflation und Kostenindex“. Der Bundestag hatte den Kostenrahmen erst im Juli von 548 Millionen auf 590 Millionen Euro erhöht. Der Grundstein für das Schloss soll 2013 gelegt werden, vorbereitende Arbeiten sollen im Frühjahr 2012 beginnen.

Das meiste Geld für das vom Architekten Franco Stella geplante Gebäude stammt vom Steuerzahler. Der Bund beteiligt sich mit 478 Millionen Euro, das Land Berlin mit 32 Millionen Euro. 80 Millionen Euro sollen über Spenden finanziert werden. Extrawünsche wie die Rekonstruktion der historischen Kuppel und drei Innenportale und Durchgänge sollten ausschließlich über zusätzliche Spenden finanziert werden, sagte Neumann. Dafür würden weitere 28,5 Millionen Euro benötigt.

Der Förderverein Berliner Schloss hat eigenen Angaben zufolge bislang 18,5 Millionen Euro an Spenden gesammelt. Neumann sagte, nach dem Baustart hoffe er auf einen Schub bei den Spenden.

Der Präsident des Goethe-Instituts, Klaus-Dieter Lehmann, forderte die rasche Erstellung einer inhaltlichen Konzeption für das Humboldtforum im kommenden Jahr. Das müsse „2012 passieren, denn auch wenn 2017 und 2018 weit weg scheint, hat man gar nicht mehr so viel Zeit“, sagte er. In das Forum sollen die Stiftung Preußischer Kulturbesitz, die Zentral- und Landesbibliothek und die Humboldt-Uni einziehen.

Neumann sagte, der Kulturmanager Martin Heller sei beauftragt, sich der inhaltlichen Konkretisierung anzunehmen. Das Humboldtforum solle als Ganzes lebendig funktionieren. Die Veranstaltungen sollten einen Bezug haben zu den Ausstellungen. Ein solches Konzept entwickele Heller.

Der Fraktionsvorsitzende der Linken, Gregor Gysi, rechnet derweil mit höheren Kosten für den Wiederaufbau als geplant. „Es wird sicher teurer werden“, sagte er. Auch gehe er nicht von der geplanten Fertigstellung 2018 aus.

Neumann schloss nicht aus, dass sich die Fertigstellung verzögern könnte. Er bezeichnete es als unangemessen, um ein oder anderthalb Jahre zu feilschen. „Schauen wir doch in die Geschichte zurück: Wie lange hat es gedauert, wenn Schlösser, Burgen oder Museen gebaut wurden – zum Teil Jahrzehnte“, sagte Neumann. (dapd)