Allergie auslösende Ambrosia breitet sich weiter aus

ALLERGIEN Ambrosia wird nicht ausgerottet werden können, so das Umweltministerium in Potsdam

In Brandenburg sind in diesem Jahr 5,6 Millionen der Allergie auslösenden Ambrosiapflanzen gefunden worden. 2010 seien es 4,3 Millionen Exemplare gewesen, sagte Meteorologe Thomas Dümmel von der Freien Universität Berlin (FU).

An der FU laufen Fundmeldungen der hoch allergenen Pflanzen im Berlin-Brandenburger Ambrosia-Atlas, einer Internetdatenbank, zusammen. Der Ambrosia-Arbeitskreis der brandenburgischen Landesregierung will das Aktionsprogramm gegen die Ausbreitung der Pflanze weiterentwickeln. Das kündigte Umweltministerin Anita Tack (Linke) in einer Antwort auf eine parlamentarische Anfrage an.

Betroffene Kommunen hätten etwa 10 Prozent der Pflanzen vor der Blüte beseitigen können. Eine Ausrottung der Pflanze sei unrealistisch, erklärte Tack. Besonders betroffen ist der Süden Brandenburgs. Häufig sei Ambrosia an Straßenrändern und auf landwirtschaftlichen Flächen zu finden. Die Ursache dafür liege wahrscheinlich mehrere Jahrzehnte zurück: Mitte der 1970er Jahre sei mit Ambrosiasamen belastetes Sonnenblumensaatgut aus Ungarn importiert worden.

Im Boden können die Samen laut Tack ihre Keimfähigkeit über 40 Jahre behalten. Generell war Ambrosia im 19. Jahrhundert aus Amerika nach Europa eingeschleppt worden.

Zu der besonders starken Verbreitung in Brandenburg sei es erst in den vergangenen Jahren gekommen, als sich die Anbaustrukturen in der Landwirtschaft änderten. Tack verwies auf stillgelegte und nicht begrünte Landwirtschaftsflächen, auf die Zunahme des Ökolandbaus und geänderte Einsatzmöglichkeiten für Pflanzenschutzmittel. Die warme und trockene Witterung habe das Wachstum von Ambrosia außerdem begünstigt. (dpa)