Käufer für Airbus-Werke

EADS will seine Standorte Augsburg, Varel und Nordenham an die deutsche MT Aerospace verkaufen

MÜNCHEN rtr/dpa ■ Die deutschen Werke des europäischen Flugzeugbauers Airbus und seiner Konzernmutter EADS werden nicht an ausländische Interessenten verkauft. Mit dem Bremer Raumfahrtkonzern OHB als bevorzugtem Bieter gehe EADS in finale Verhandlungen, teilte der Konzern gestern mit. Es gehe um ein EADS-Werk in Augsburg sowie die beiden Airbus-Werke in Varel und Nordenham. Eine Einigung mit der OHB-Tochter MT Aerospace soll so schnell wie möglich gefunden werden. Der Verkaufsprozess für das Werk Laupheim bei Ulm läuft separat weiter.

Nach Einschätzung von Airbus Deutschland ist die Zusammenarbeit mit der Bremer OHB eine ideale Lösung. EADS wird von Frankreich und Deutschland dominiert. Vor allem die deutsche Seite war gegen einen Verkauf der hiesigen Werke an den US-Zulieferer Spirit. Dieser arbeitet auch eng mit dem Airbus-Rivalen Boeing zusammen. Befürchtet wurde eine Verlagerung von Teilen der Produktion in die USA, weil EADS der hohe Eurowechselkurs derzeit zu schaffen macht. Die Regierung in Berlin begrüßte die Entscheidung. Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff forderte für die norddeutschen Airbus-Werke eine „verlässliche Investition“. „Wir sind überzeugt, dass es der MT Aerospace angesichts ihrer Branchenkenntnis gelingt, den Erhalt der Standorte und vor allem der Arbeits- und Ausbildungsplätze dauerhaft zu sichern“, sagte der CDU-Politiker.

Auch für die französischen und britischen Produktionsstätten zeichnen sich Lösungen ab: In Méaulte und St. Nazaire Ville wurde Latecoere ausgewählt, für Teile des Werks in Filton GKN – beides Firmen aus dem jeweiligen Land. Bis zum Sommer sollen die Transaktionen abgeschlossen werden.