Fukushima wohl nicht „kalt“

REAKTOR Experten bezweifeln Regierungsangaben

BERLIN taz | Dass alle havarierten Reaktoren in Fukushima auf unter 100 Grad Celsius gekühlt und somit in der „Kaltabschaltung“ gesichert sind, wie es die japanische Regierung am Freitag erklärte, kann kein Fachmann so recht glauben. „Da läuft noch nichts kontrolliert. Radioaktives Material liegt immer noch frei herum“, sagte der Nuklearexperte Wolfgang Renneberg der taz.

Geschmolzene Brennelemente hätten sich durch die Druckbehälter gebrannt und lägen nun als Klumpen auf dem Boden der Umhüllung. Dort wiesen sie weiterhin Temperaturen von schätzungsweise 3.000 Grad auf. Von einem sicheren Zustand seien die Reaktoren noch weit entfernt, hieß es von Seiten der Umweltorganisation Global 2000. „Dass die japanische Regierung und die Firma Tepco hier von einer sogenannten Kaltabschaltung sprechen, ist für mich unbegreiflich“, sagte Renneberg weiter. Vermutlich wird die endgültige Stilllegung des Atomkraftwerks erst in 30 Jahren möglich sein. C. GEHRKE