Ski heil!

KLIMA Wintersport ohne Winter: Skiorte in den Alpen reagieren auf Schneemangel mit Kanonen. Ist der Kampf gegen die Erderwärmung gescheitert? Klimaforscher Rahmstorf über Anspruch, Realität und Hoffnung

BERLIN taz | Der Winter zieht sich in den Bergen weitgehend in die hohen Lagen zurück. Echte Schneesicherheit gibt es bald nur noch auf über 1.500 Meter Höhe. Sogar im höchstgelegenen Skigebiet Deutschlands, an der Zugspitze, musste der Saisonstart jetzt verschoben werden. Die Ski- und Seilbahnindustrie versucht durch massiven Einsatz von Schneekanonen, künstliche Schneesicherheit herzustellen. Auch in den Bayerischen Alpen wird kräftig in die weiße Kunstpracht investiert. Werden die Ergebnisse des Klimagipfels in Durban an dieser Entwicklung etwas ändern? Darüber gehen die Meinungen auseinander. „Wir haben erstmals alle Staaten und vor allem die großen Emittenten wie die USA, China und Indien mit in einen Vertrag bekommen“, freute sich Umweltbundesamtschef Jochen Flasbarth. „Verträge, die erst in zehn Jahren greifen sollen, sind zynisch und völlig unzureichend“, erklärte hingegen Attac. Es gebe „eine riesige Lücke zwischen Anspruch und Realität“, sagt auch Klimaforscher Stefan Rahmstorf im taz-Interview. „Meine Hoffnung ist, dass eine Gruppe von Pionierländern entschlossen vorangeht und zeigt, dass Klimaschutz wirtschaftlich erfolgreich macht.“

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