Sozialisten fordern linke Einheit

FRANKREICH In der ersten Runde der Departementwahlen siegt die bürgerliche UMP, der Front National wird zweitstärkste Kraft. Sozialisten brutal abgestraft

PARIS afp | Nach dem Rechtsruck bei den Departementwahlen in Frankreich hat sich die sozialistische Regierung in Paris um Schadensbegrenzung bemüht. Premierminister Manuel Valls rief am Montag zu einem „Schulterschluss der gesamten Linken“ für den zweiten Wahlgang auf. Aus der ersten Wahlrunde war das bürgerlich-konservative Lager von Expräsident Nicolas Sarkozy klar als Sieger hervorgegangen, gefolgt vom rechtsextremen Front National als zweitstärkster Kraft. Die konservative UMP von Sarkozy gewann zusammen mit der Zentrumspartei UDI nach den jüngsten Zahlen des Innenministeriums mit 29,4 Prozent. Der Front National (FN) kam landesweit auf 25,19 Prozent. Ihm waren bis zu 30 Prozent prognostiziert worden. Die Sozialisten erreichten hingegen nur 21,85 Prozent.

Premier Valls rechnete vor, dass die Sozialisten zusammen mit linken Verbündeten „vor dem Front National“ lägen. Das linke Lager einschließlich der Grünen müsse sich in der Stichwahl nun hinter die linken Kandidaten stellen. Bei der UMP blieb Parteichef Sarkozy für die zweite Wahlrunde bei der Devise „Weder FN noch Linke“. Valls bezeichnete dies als „moralischen und politischen Fehler“. Die Linke habe nie gezögert, einen konservativen Kandidaten zu unterstützen, um die Rechtsextremen zu stoppen.

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