Störche bleiben über Winter

KLIMAWANDEL Höhere Temperaturen hierzulande verändern das Reiseverhalten von Zugvögeln

DÜSSELDORF dpa | Nicht alle Störche sind im Herbst in den warmen Süden abgeflogen: Einige Vögel sind hiergeblieben. Bei Münster, Xanten und an der Ruhr wurden in den vergangenen Wochen Störche geortet, teilte beispielsweise der Umweltverband Naturschutzbund (Nabu) in Nordrhein-Westfalen mit. Der klassische Zugvogel überwintert normalerweise in Afrika. Fachleute beobachten jedoch seit einigen Jahren, dass immer wieder Tiere nicht mehr wegfliegen. Ein Grund dafür ist der Klimawandel. In milden Wintern mit wenig Schnee fänden Störche hier genug Nahrung wie Mäuse, Maulwürfe oder Fische, so die Naturschützer. Manche Zugvögel blieben auch nicht den ganzen Winter, sondern verlängerten nur ihren Aufenthalt bis in den späteren Herbst. Ein weiterer Grund für das veränderte Verhalten ist, dass im Zoo aufgewachsene Vögel die Flugstrecken nicht kennen gelernt haben und ihre Artgenossen alleine in den Süden reisen lassen. Im vorigen eisigen Winter waren Störche von Menschen gefüttert worden. Davon rät der Nabu allerdings ab: Die Tiere könnten dadurch abhängig gemacht werden.