IG Metall: Viel mehr Geld wird es nicht geben

PFORZHEIM rtr | Die IG Metall hat vor der anstehenden Tarifrunde im Pilotbezirk Baden-Württemberg Erwartungen an einen hohen Lohnzuwachs für die knapp 800.000 Beschäftigten gedämpft. Aus den jüngsten Erhebungen der Gewerkschaft ergebe sich, dass die Tarife um mindestens 3,4 Prozent steigen sollten, sagte der Bezirksleiter der IG Metall, Jörg Hofmann, am Mittwoch.

Dabei handele es sich um den „Nachholbedarf“ der Tarife, der sich aus den erreichten Produktivitätssteigerungen und der Erzeugerpreisentwicklung errechnen lasse. In den Belegschaften seien die Erwartungen aber höher, sagte Hofmann. Im Frühjahr würden die Unternehmen der Branche voraussichtlich durch die Bank „goldene Bilanzen“ vorlegen. Die IG Metall werde ihre endgültige Forderung für die im Frühjahr startenden Tarifverhandlungen im Februar festgelegen. „Forderung und Ergebnis werden nicht weit auseinander liegen dürfen“, sagte Hofmann. Man sei offen, auch über einen längeren Tarifvertrag mit längerer Laufzeit zu reden. Dies hänge vom Angebot der Arbeitgeber ab.

Die nordwestdeutsche Stahlindustrie vereinbarte Ende November eine Lohnerhöhung für rund 75.000 Beschäftigten um 3,8 Prozent. Die dortigen Tarifabschlüsse haben Pilotcharakter für die beiden übrigen Tarifbezirke in Ostdeutschland und Saarland. In der Metall- und Elektroindustrie wurden in den vergangenen Jahren viele Pilotabschlüsse in Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen verhandelt.