Neue Offensiven im Osten Kongos

GOMA afp/rtr/taz ■ In der Provinz Nordkivu im Osten der Demokratischen Republik Kongo intensivieren sich nach einer Phase relativer Ruhe erneut die Kämpfe zwischen Regierungstruppen und den Rebellen des Tutsi-Generals Laurent Nkunda. Nachdem Nkundas Rebellen am Wochenende die Stadt Kikuku und die benachbarte Militärbasis Nyanzale, 100 Kilometer nördlich der Provinzhauptstadt Goma, erobert hatten, starteten die Regierungstruppen gestern eine Offensive in Richtung der bereits von den Rebellen gehaltenen Militärbasis Mushake, 40 Kilometer westlich von Goma. Ein Rebellensprecher sagte, es gebe „Angriffe an allen Fronten“. Man habe bei der Eroberung Nayanzales umfangreiche Waffenbestände der flüchtigen Regierungstruppen erbeutet. Die Kämpfe haben seit dem Wochenende erneut 40.000 Menschen in die Flucht getrieben; Nordkivu zählt bereits rund 800.000 Kriegsflüchtlinge. Letzte Woche hatte die Regierungsarmee eine Großoffensive gegen die Rebellen angekündigt, und die UN-Blauhelmmission (Monuc) hatte ihre Unterstützung bekundet. Bei der gestrigen Armeeoffensive auf Mushake stiegen UN-Kampfhubschrauber mit auf, feuerten aber keine Schüsse ab. D.J.