Fidel Castro erneut nominiert

HAVANNA AFP ■ Trotz seiner schweren Krankheit ist der kubanische Staatschef Fidel Castro erneut für das Parlament nominiert worden. Die Stadtverordneten von Santiago de Cuba wählten den 81-Jährigen am Sonntag einstimmig auf ihre Kandidatenliste für die Nationalversammlung. Sie machten damit den Weg frei für die mögliche Rückkehr Castros an die Staatsspitze. Dies ist nur möglich, wenn Castro weiter einen Parlamentssitz innehat. Auch sein Bruder Raúl, der seit Juli 2006 „vorübergehender“ Staatschef ist, wurde für das Parlament nominiert. Aus dem Kreis der bei den Parlamentswahlen am 20. Januar hervorgehenden 614 Mandatsträger werden die 31 Mitglieder für den Staatsrat gewählt. Dessen Vorsitzender ist dann Staatschef. Wäre Fidel Castro nicht für das Parlament nominiert worden, wäre dies laut politischen Beobachtern das Signal gewesen, dass er die Macht endgültig seinem Bruder überlassen wolle. Da nun beide für die Nationalversammlung nominiert wurden, besteht weiterhin die Möglichkeit, dass Raúl das Präsidentenamt einmal übernimmt, wenn sein Bruder Fidel formell zurücktritt.